Montag, 21. Juni 2010

Vielflieger

Bürgermeister fordern Zusatz-Hubschrauber
Die Pongauer Bürgermeister sind mit der Vereinbarung über die Standorte für Rettungshubschrauber unzufrieden. In einer Resolution verlangen sie einen zusätzlichen Helikopter für den Bezirk. Wie mehrfach berichtet, haben sich Gesundheitslandesrätin Erika Scharer, das Rote Kreuz sowie die Hubschrauberunternehmen auf drei Ganzjahres-Stützpunkte in Salzburg, St. Johann und Zell am See geeinigt. Im Winter soll eine vierte Maschine in Saalbach eingesetzt werden.
Diese Einschränkungen will die Pongauer Bürgermeisterkonferenz aber nicht hinnehmen. Im Winter müsse es weiterhin einen zweiten Rettungshubschrauber geben, sagt der Sprecher der Pongauer Bürgermeister, Jakob Rohrmoser aus Bischofshofen.
Auch die ärztliche Leitung des Schwarzacher Unfallkrankenhaus trete für einen zweiten Rettungshubschrauber während der Skisaison im Pongau ein.

An Spitzentagen seien auf den Pisten der Pongauer Skiorte rund 100.000 Skifahrer unterwegs. Es könne durchaus sein, dass sich gleichzeitig zwei Skifahrer verletzen.
Langes Warten auf das Fluggerät für den Transport ins Krankenhaus könne man einem verletzten Gast nicht zumuten. So argumentiert Christoph Eisinger, Manager des Liftverbundes Ski Amadé. Er befürchtet einen Imageschaden für die Region.
Als Standort für den zweiten Hubschrauber kann sich Eisinger eine Gemeinde im Ennspongau vorstellen oder Bad Hofgastein.
Sollte das aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll erscheinen, dann seien er und seine Bürgermeisterkollegen auch mit einer Stationierung auf dem Stützpunkt St. Johann einverstanden, ergänzt Bürgermeister Rohrmoser.
Rot-Kreuz-Chef Anton Holzer verweist hingegen auf die Studie im Auftrag der beiden Länder Salzburg und Tirol. Aufgrund der Einsatzzahlen sei ein Hubschrauber für den Pongau ausreichend. Fachliche Gründe für einen zweiten Helikopter gebe es nicht. Letztlich müsse das aber die Politik entscheiden, so der Landesrettungskommandant.
Quelle: orf
Bild: Symboldarstellung