Sonntag, 13. Juni 2010

Rotkreuz-Biker

Sechs verletzte Motorradfahrer hatte das Rote Kreuz am vergangenen Wochenende bei vier Unfällen im Bezirk Perg zu versorgen. Ein trauriger Rekord.

Das schöne Wetter lockte zahlreiche Motorradfahrer vor allem zu den bekannten Strecken im Strudengau. Besondere Beliebtheit genießt die B119a zwischen Grein und Dimbach, auch bekannt als „Aumühle“. Das Kurvengeschlängel verführt zu rasanter Fahrweise, wobei einige Zweiradfahrer jedoch ihre Fahrkünste überschätzten.

„Sechs zum Teil schwer Verletzte bei vier Motorradunfällen an nur einem Wochenende sind für den Bezirk Perg ein Rekord“, sagt Bezirksrettungskommandant Leo Pochlatko. „Zwar sind gerade an diesen Strecken die Sicherheitszonen verstärkt worden und das ist sehr positiv, denn es gab Gott sei Dank keine Schwerverletzten. Aber trotzdem: Jeder Unfall mit Motorrad ist lebensgefährlich und einer zu viel.“ Da die Wetterprognose auch für die kommenden Tage früh- bis hochsommerlich ausfällt, befürchtet Pochlatko ein weiteres Ansteigen der Opferbilanz.

Tipps vom Rotkreuz-Biker

Alfred Lengauer, Notfallsanitäter, Leitstellendisponent und selbst begeisterter Motorradfahrer, appelliert an seine Zweiradkollegen, es bei den ersten Ausfahrten betont ruhig angehen zu lassen: „Wir merken speziell zu Beginn der Saison, dass einigen Motorradfahrern noch das richtige Kurvengefühl fehlt.“ Eine gute Vorbereitung auf die Saison könne vieles erleichtern. Nicht nur das Motorrad benötige einen Sicherheitscheck – auch der Fahrer. Dass immer wieder Motorradlenker und Beifahrer lediglich mit Jeans und Turnschuhen unterwegs sind, sei unverantwortlich: „Das führt bei einem Unfall unweigerlich zu schwersten Verletzungen.“

Während der Fahrt empfiehlt Alfred Lengauer zudem, stets eine Sicherheitsreserve einzukalkulieren, um bei unvorhersehbaren Ereignissen noch abbremsen oder ausweichen zu können. Hier würden Fahrsicherheitstrainings große Dienste leisten. „Falls doch mal was passiert ist es gut, wenn die Erste Hilfe Ausrüstung gut bestückt ist, und nicht nur aus ein paar vergammelten Mullbinden besteht. Ganz abgesehen davon: Die beste Ausrüstung hilft nur, wenn auch das eigene Wissen in Erster Hilfe stets abrufbar ist. Regelmäßige Kurse sollten gerade für Motorradlenker selbstverständlich sein.