Sonntag, 13. Juni 2010

henry integrativ

Als einen "Schritt in die richtige Richtung" bezeichnet das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) heute die Einrichtung eines Expertenrates für Integration durch das Innenministerium. "Ein eigenes Ressort für die Querschnittmaterien Zuwanderung und Integration kann aber auch er nicht ersetzen", sagt der stellvertretende Generalsekretär des ÖRK, Werner Kerschbaum, bei der heutigen Präsentation des neuen Rotkreuz-Magazins "henri" zum Thema Integration.



Das Magazin henri setzt sich mit den gängigsten Vorurteilen gegenüber Zuwanderern auseinander und untersucht, was tatsächlich hinter Einstellungen wie "Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg" oder "Zuwanderer nützen den Sozialstaat aus" steckt. "Die gängigen Schlagzeilen, Slogans und Ängste taugen nicht zur Beantwortung dieser Fragen", so Kerschbaum, der einen Paradigmenwechsel in der Integrationsdebatte fordert: "Sprache schafft Wirklichkeit. Wenn über Integration immer nur als Problem geredet wird, dann wird sie schließlich wirklich zu einem." Zweck des Magazins henri sei es deshalb, die Debatte um Zuwanderung zu versachlichen. "Wie man an diese Fragen herangeht, verbessert zwar vielleicht nicht sofort die Lage, aber dafür die Stimmung", so der stellvertretende Generalsekretär. "Gute Bildung ermöglicht gute Integration", richtet Ali Rahimi, Unternehmer und stv. Obmann des Vereins "Wirtschaft für Integration" die Forderung an zugewanderte Eltern, ihre Kinder besser als bisher beim Spracherwerb zu unterstützen. "Die Angebote sind ja da", so Rahimi. "Weil mich meine Eltern, die arbeiten mussten, schon mit einem Jahr in den Kindergarten gegeben haben, kann ich heute so gut deutsch", bestätigt die ORF-Moderatorin und Journalistin Eser Akbaba. Die Muttersprache, die Zuwanderer zusätzlich zum Deutschen sprechen, wäre außerdem ein Gewinn, so Rahimi und Akbaba: "Mehrsprachlichkeit ist der Wettbewerbsvorteil schlechthin. Für die nächsten Jahre werden Deutsch und Englisch zu wenig sein." Das Magazin henri kann unter service@roteskreuz.at und unter der Telefonnummer 01/589 00-356 kostenlos bestellt werden.
Quelle: OTS