Organisationen wie die Caritas und das Rote Kreuz beschäftigen pro Jahr hunderte Zivildiener. Weil die Zivildienst-Agentur des Bundes die Zahlungen für Zivildiener jetzt stoppt, müsse die Caritas heuer auf fast ein Viertel der Zivildiener verzichten, sagt Präsident Franz Küberl.
Vor allem in der Betreuung und Pflege von Hilfebedürftigen würden die Zivildiener fehlen. "Das ist für uns eine Horrorvision. Wir haben für heuer 40 Zivildiener weniger. Im August würden 200 kommen, im Oktober 200 und es kommen jeweils nur 180. Das ist bei unserem Rettungsaufkommen ein Wahnsinn", sagt August Bäck vom Roten Kreuz.
Kein Geld für Selbstbezahlung
Pro Zivildiener bekommen die Hilfsorganisationen knapp 450 Euro pro Monat. Aus eigener Tasche könne man sich das nicht leisten, heißt es auch beim Roten Kreuz, wo die Zivildiener hauptsächlich im Rettungsdienst eingesetzt werden:
"Da werden sich die zuständigen Gremien unterhalten müssen. In der derzeitigen Situation können wir uns das nicht selbst leisten. Das Rote Kreuz fährt bei jedem Einsatz ein Minus ein. Wie sollen wir noch Geldmittel ausgeben, wenn wir keine Einnahmen haben", so Bäck.
Im Innenministerium begründet man den Zahlungsstopp mit dem knappen Budget. Am Dienstag soll es im Innenministerium ein Expertengespräch geben. Die Hilfsorganisationen hoffen, dass es doch noch eine Lösung gibt.
Quelle: orf
Bild: BMI