Mittwoch, 23. Juni 2010

Gutmenschen

Walter Schmied hat eine dreijährige Offiziersausbildung hinter sich. Sein Ziel war keine Laufbahn beim Militär, sondern beim Roten Kreuz: Bereitschaftskommandant Schmied leitet seit 13 Jahren den Stützpunkt Kirchdorf. Das tut er besonders erfolgreich: Das „Team Kirchdorf“ ging jetzt beim Sanitätshilfe-Bundesbewerb in Vorarlberg unter 16 Konkurrenten als Sieger hervor. Die Kirchdorfer dürfen sich damit „die besten Lebensretter Österreichs“ nennen und unser Land bei der Erste-Hilfe-Europameisterschaft 2011 vertreten.

An neun Stationen mussten Schmied und seine beiden Karins (Karin Möslinger und Karin Wöß) ihre Fertigkeiten zeigen, mussten zugedröhnte Jugendliche retten, verätzte Mitarbeiter einer Glockengießerei und einen abgestürzten Paragleiter in realistisch nachgestellten Szenarien bergen. Je zehn Minuten hatten sie vor den Augen der Jury Zeit, die „Opfer“ bereit zum Abtransport zu machen.

Anderen helfen und dafür ein kleines Dankeschön, das ist für Walter Schmied das höchste der Gefühle. Als Projektleiter von Philips Healthcare installiert und überwacht er die Röntgengeräte von Radiologen und in Spitälern, privat steht er ganz im Dienst des Roten Kreuzes. Zeit fürs Mountainbiken mit Freundin Elisabeth bleibt aber schon. Gesellig und unternehmungslustig, so beschreibt er sich selber. Auf seine Arbeit kann er stolz sein, nicht nur, weil die Kirchdorfer unter seiner Leitung schon zum dritten Mal Bundessieger geworden sind: „Wir haben 250 Mitarbeiter, sprechen gezielt die Jugend an“, sagt er. Denn der Dienst beim Roten Kreuz sei die sinnvollste Freizeitbeschäftigung.