Montag, 28. Juni 2010

Lichterlo

Ein 25-jähriger Mann aus Kleinstgrub besuchte am 26.6.2010 in 4076 Sommersberg ein auf einer Privatwiese abgehaltene Sonnwendfeier. Gegen 23.00 Uhr versuchte er, über die ca. 6 Meter große Feuerstelle zu springen, wobei er unglücklicherweise in dieser zu Sturz kam. Er zog sich dabei schwerste Verbrennungen an Händen, Armen und Oberkörperbereich zu.


ST. MARIENKIRCHEN. Es sollte eine gemütliche Sonnwendfeier werden, für einen 25-Jährigen endete sie jedoch schmerzhaft. Er wollte über das Feuer springen, liegt jetzt mit Verbrennungen im Linzer Unfallkrankenhaus.

Wie es die Tradition unter vorwiegend jungen Leuten will, wollte Franz P. über das Sonnwendfeuer springen. „Offenbar völlig unmotiviert machte er diesen Anlauf“, sagt ein Polizist. Die Feuerstelle auf einer privaten Wiese in St. Marienkirchen an der Polsenz (Bezirk Eferding) war sechs Meter groß. Er landete im Feuer. Hände, Arme und Oberkörper trugen Verbrennungen davon.

Dabei hatte der junge Mann noch Glück, sagt Oberarzt Herbert Haller, der im Linzer AUVA-Unfallkrankenhaus gemeinsam mit Kollegen die Versorgung übernahm. „Natürlich, wenn einer ins Feuer fällt, schaut das gleich einmal schlimm aus“, so der Mediziner. Dann komme es aber darauf an, wie schnell er herauskomme. „In diesem Fall offenbar schnell. Das war sein Glück.“

Franz P. wurde in mehrstündiger Arbeit versorgt, lag gestern im künstlichen Tiefschlaf auf der Brandverletzten-Intensivstation des Krankenhauses. „Es geht ihm aber derzeit nicht so schlecht, er ist stabil. Wir werden versuchen, ihn langsam aus dem Tiefschlaf zu holen“, so Haller gestern im Gespräch mit den Oberösterreichischen Nachrichten.

„Sonnwendfeuer-Unfälle“ sind so sicher wie Verletzungen durch Böller zu Silvester. Durchschnittlich zwei pro Jahr verzeichnet das Unfallkrankenhaus. Meistens kleinere Unfälle wie Fußverbrennungen. Statistisch alle zwei Jahre kommt es jedoch zu schwereren Verletzungen mit mehr als 30 Prozent verbrannter Haut. Dann besteht Lebensgefahr.

Sind die Sonnwendfeiern vorüber, lauert die nächste Gefahr. „Wir warten schon auf die ersten Grill-Unfälle“, heißt es aus dem Unfallkrankenhaus, „und hoffen, dass die Leute die Finger lassen von Brandbeschleunigern.“ (res)