VÖCKLABRUCK. Die Hitze der vergangenen Tage hat das Rote Kreuz an die Grenzen der Belastbarkeit gebracht: „Die Freiwilligen waren an diesem Wochenende extrem gefordert“, berichtet Bezirksrettungskommandant Gerald Schuster.
„Wir waren in den vergangenen Tagen über das normale Maß hinaus beschäftigt“, schildert Schuster im Gespräch mit den OÖNachrichten. Neben den vielen Krankentransporten war das Rettungssystem mit seinen Ressourcen an seinen Grenzen angelangt – ohne die freiwilligen Mitarbeiter wäre das gar nicht mehr zu schaffen gewesen.
Von Donnerstagabend bis gestern früh wickelten die Rot-Kreuz-Mitarbeiter im Bezirk Vöcklabruck neben den klassischen Einsätzen zusätzliche Ausfahrten ab: So waren die Rettungsautos zu zwei Badeunfällen, zu acht Einsätzen bei Zeltfesten, zu 29 Unfällen und zu 31 internen Notfällen unterwegs. Daneben liefen am Samstag und Sonntag noch 254 Anrufe für den Ärztenotdienst über die Rotkreuz-Bezirksstelle.
„Bei der Hitze treten auch psychische Entgleisungen vermehrt auf“, weiß Schuster aus dem Rettungsalltag zu berichten. Durch den Einsatz von Rotem Kreuz und Polizei konnte in letzter Minute verhindert werden, dass sich eine Mutter aus Attnang-Puchheim mit ihrem Kind auf die Bahngleise begibt. Eine innere Stimme hätte ihr das befohlen, sagte sie.
Noch völlig rätselhaft ist der Fall eines 77-jährigen Pensionisten, für den ebenfalls in Attnang-Puchheim eine große Suchaktion gestartet wurde. Der Mann ist Diabetiker und war nach seinem morgendlichen Spaziergang zum Spitzberg nicht mehr zurückgekommen. Seine Tochter fuhr vergeblich die Strecke ab und schlug danach Alarm. Neun Feuerwehren, das Rote Kreuz und eine Suchhunde-Staffel waren im Einsatz. Schließlich wurde der Abgängige beim Westbahndamm zwischen Attnang-Puchheim und Schwanenstadt schwer verletzt entdeckt. Wie er sich die Verletzungen – unter anderem eine stark blutende Wunde am Hals – zugezogen hat, ist nach wie vor völlig ungeklärt. Er wurde von der Rettung ins LKH Vöcklabruck gebracht.
Quelle: ooeNachrichten