Dienstag, 27. Juli 2010

Hoch zu Ross

Symboldarstellung: Peter Reinäcker / pixelio.de
Warendorf - Folgendes Szenario: Ein Reiter stürzt bei einem Ritt im unwegsamen Gelände. Wie kommen die Rettungskräfte möglichst schnell zum Einsatzort? Die Antwort: Mit dem Pferd.

Das Deutsche Rote Kreuz in Warendorf setzt ab August eine Reiterstaffel zur Absicherung von Großveranstaltungen ein. Die Ehrenamtlichen des DRK-Warendorf kombinieren so beide Hobbys: Das private Pferd begleitet seinen Besitzer beim DRK. Premiere ist im Rahmen der Warendorfer Pferdeprozession am 7. August.
Jan - Bernd Heitkemper: „ In den vergangenen Jahren ist der Einsatz von Gelände-Quads beim Roten Kreuz immer mehr in Mode gekommen. Wir wollen uns in der Reiterstadt Warendorf mit ihren vielen Reitsportveranstaltungen aber auf eine leisere Art im Gelände bewegen und unsere Rotkreuzangebote mit denen der Reitvereine besser vernetzen.“
Dabei ermöglichen die berittenen Reiter nicht nur ein schnelles Erreichen des Ziels im Gelände, sondern auch eine bessere Übersicht bei der Suche nach dem Patienten.

„Selbst der Einsatz bei einer Vermisstensuche ist denkbar“, so Heitkemper weiter.

Zur Ausrüstung des Pferdes gehören neben Sattel und Steigbügel in erster Linie auch der Notfallrucksack mit Infusionen. Damit haben Reiter und Pferd die notfallmedizinische Ausrüstung immer dabei. Ein Oldenburger Unternehmen, spezialisiert auf die Herstellung von Rettungsausrüstung, hat spezielle Satteltaschen entwickelt, die das Mitführen der Ausstattung ermöglicht.

In Warendorf sollen kurzfristig vier Pferde mit ihren Reitern zur Verfügung stehen.

„Wir freuen uns aber auch sehr, wenn sich mehr Reiter bereit erklären mitzuwirken.“ Wie der Warendorfer DRK-Leiter Mike Tillmann anmerkt, habe man unter anderem mit einer kostenlosen Ausbildung zum Rettungshelfer ja auch einiges für Interessierte im Angebot.

Auch die Veranstalter von Reitsportanlagen sind von dem Konzept überzeugt: „ Wir erwarten von der engen Verknüpfung zwischen Reitsport und Sanitätsdienst eine schnellere und bessere Versorgung der Teilnehmer und unserer Besucher“, stellt Carsten Rotermund, Turnierleiter der Bundeschampionate, fest. Während der fünf Tage der Bundeschampionate im September diesen Jahres, das vom Deutschen-Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) veranstaltet wird, ist die DRK-Reiterstaffel ebenfalls im Dauereinsatz. Rotkreuzleiter Tillmann freut sich über die Kooperation mit dem DOKR: „Wir helfen bei der Durchführung der Bundeschampionate. Das DOKR steuert Fachwissen zum Aufbau und der Ausbildung der Reiterstaffel bei. Eine gute Verbindung, von der beide Partner wirklich etwas haben.“

Interessierten Reiter bietet das DRK eine Ausbildung zum Rettungshelfer an. Interessenten, auch wenn sie kein eigenes Pferd besitzen, können sich an das DRK-Warendorf wenden.