Mittwoch, 21. Juli 2010

Grenzenlofer

Mit der Einweihung der Funkstation in Lofer geht der erste Digitalfunkstandort im Pinzgau in Betrieb. Die Inbetriebnahme der neuen Funkstation ist in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei Einsätzen von ganz besonderer Bedeutung. Es ermöglicht den Einsatzorganisationen von Salzburg und Tirol, bei Notfällen die erforderliche Kommunikation zwischen den Einsatzkräften im Bereich der Landesgrenze. Heute, Freitag, 16. Juli, wurde die neue Funkstation präsentiert.
"Die neue Funkstation Lofer ist ein hervorragendes Beispiel für eine grenzüberschreitende Kooperation. Nicht nur die Einsatzorganisationen von Salzburg und Tirol werden davon profitieren, wenn die Zusammenarbeit technisch auf neue Beine gestellt wird. Die Kooperation bringt vor allem für die Patientinnen und Patienten im Grenzraum ein deutliches Plus an Versorgungsqualität, und das ist bekanntlich das Wichtigste", betonte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller anlässlich der Inbetriebnahme.

Landeshauptfrau Burgstaller erklärte in diesem Zusammenhang, sie sei sehr zufrieden über die kürzlich über ein Ausschreibungsverfahren erfolgte Entscheidung, mit der das Rote Kreuz Tirol in einer Bietergemeinschaft weiter mit der Durchführung des Rettungsdienstes beauftragt wurde. "Das Rote Kreuz Salzburg hat sich seit Jahrzehnten als verlässlicher und kompetenter Partner bewährt, eine Ausschreibung des Rettungsdienstes in Salzburg ist daher weder sinnvoll noch notwendig", sagte Landeshauptfrau Burgstaller.

"Durch die Inbetriebnahme der Digitalfunkanlage in Lofer können wir sicherstellen, dass die Einsatzkräfte bei Einsätzen im Grenzbereich zwischen Salzburg und Tirol kommunizieren können. Derzeit arbeiten die Einsatzkräfte der beiden Bundesländer mit unterschiedlichen Funktechniken. Dies führt immer wieder dazu, dass bei Unfällen oder anderen Notfällen, bei denen zum Beispiel das Notarzteinsatzfahrzeug aus Kitzbühel nach Salzburg kommt, keine Kommunikation möglich ist", so Landesrettungskommandant Ing. Anton Holzer.

Die Rotkreuz-Dienststelle St. Martin bei Lofer, die Einsatzfahrzeuge sowie die Leitstellen in Zell am See und in Salzburg wurden mit Digitalfunkgeräten ausgerüstet. So kann der anrückende Notarzt nicht nur schneller zum Einsatzort dirigiert werden, sondern bereits bei der Anfahrt wichtige Informationen über den Zustand des Patienten bekommen.

"Bisher haben unterschiedliche Funktechniken zu Problemen bei der Einsatzkommunikation geführt. Mit dem Ausbau unseres modernen Digitalfunksystems auch im grenznahen Bereich können diese Probleme nunmehr gelöst werden. Denn Notfälle halten sich nicht an Landes- oder Staatsgrenzen, und Einsätze dürfen nicht an der Technik scheitern. Mit unserer Unterstützung möchten wir signalisieren, dass das Retten von Menschenleben höchste Priorität hat", betonte Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Steixner.

Das Rote Kreuz Salzburg plant im Pinzgau noch zwei weitere Digitalfunkstandorte zu errichten, damit im Bereich aller wichtigen Verkehrsverbindungen zwischen Salzburg und Tirol die Funkverbindung der Einsatzkräfte beider Bundesländer möglich ist. Der neue Digitalfunkstandort in Lofer konnte dank der Unterstützung der Gemeinde Lofer und der Freiwilligen Feuerwehr in Lofer, aber vor allem durch die besondere Unterstützung des Landes Tirol in der Feuerwehrzeugstätte in Lofer untergebracht werden. Dort musste beim Schlauchturm der Feuerwehr nur der bestehende Funkmast gegen einen neuen Funkmast, der für den Digitalfunk geeignet ist, ausgetauscht werden.

"Das Rote Kreuz verfügt im Bundesland Salzburg über ein sehr gut ausgebautes, flächendeckendes Funksystem. Die Zukunft der modernen Kommunikation zwischen den Einsatzkräften liegt jedoch im Digitalfunk. Damit wird zukünftig nicht nur eine grenzüberschreitende Funkverbindung, sondern auch eine organisationsübergreifende Kommunikation möglich sein", sagte Landesrettungskommandant Holzer.

Die Errichtung des Digitalfunknetzes im gesamten Bundesland Salzburg wird jedoch erst mittelfristig erfolgen. Darauf hatte sich die Salzburger Landesregierung bereits 2009 im Arbeitsübereinkommen festgelegt. Demnach wird Salzburg das digitale Kommunikationsnetz erst dann einführen, wenn die bestehenden gut eingeführten Funknetze der Blaulichtorganisationen am Ende ihrer technischen und wirtschaftlichen Lebensdauer sind.

"Der Salzburger Landesregierung wurde im Frühjahr 2009 ein Expertenbericht vorgelegt. Die Experten erkennen für das Land erst in mittelfristiger Perspektive einen Bedarf zum Umstieg auf das digitale BOS-System, da die Feuerwehr und das Rote Kreuz über gut funktionierende und moderne Funksysteme verfügen. Die Polizei verfügt in der Tat über ein veraltetes Funksystem, doch dabei handelt es sich um eine Bundesaufgabe", betonte Landeshauptfrau
Quelle: Salzburg.at