Sanikurs statt Badespaß am See
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Bild: privat |
„Anna braucht eine Herzmassage“, sagt Florian Gerstl zu seinem Kurskollegen Rupert Kogseder. Gemeinsam versuchen sie, Anna zu reanimieren. Zum Glück ist „Anna“ keine schwer verletzte Person, sondern eine Puppe, an der die angehenden Rettunssanitäter die erlernten Notfallmaßnahmen üben können. Die Kursteilnehmer erfahren viel Wichtiges über Verbandsarten, die menschliche Anatomie, wie man mit dem Notarzt zusammenarbeitet und die Abläufe am Unfallort organisiert. Sie wissen zum Beispiel auch, dass man eine Person mit Lungenverletzung auf der kranken Seite lagert, um den gesunden Lungenflügel zu entlasten. Die Gründe, warum die jungen Leute diesen Kurs besuchen anstatt sich in den Ferien am Badesee zu vergnügen, sind unterschiedlich.
Manche bereiten sich so auf den Zivildienst vor. Rudolf Lesslhumer aus Prambachkirchen ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und will anschließend an diesen Kurs Feuerwehrsanitäter werden. Für manche ist es einfach eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, wie etwa für Rupert Kogseder. Als gute Ergänzung für die bevorstehende Ausbildung zur Krankenschwester sieht Theresa Aumayr diesen Lehrgang. „Ich bin schon seit sieben Jahren beim Jugendrotkreuz. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man Menschen helfen kann“, sagt sie, während sie „Anna“ einen Druckverband anlegt.
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Bis sie aber „fertige“ Rettungssanitäter sind, müssen Theresa und ihre Kurskollegen noch ein Praktikum von 160 Stunden absolvieren und dann die kommissionelle Prüfung ablegen. Rund 300 ehrenamtliche Mitarbeiter hat das Rote Kreuz derzeit für das Gebiet Eferding, Wilhering und Hartkirchen. Sie leisten durchschnittlich 350 freiwillige Arbeitsstunden jährlich im Rettungsdienst und investieren zusätzlich zehn Stunden in Fortbildung. Dennoch könnte das Rote Kreuz Verstärkung gut gebrauchen. „Die Vereinbarkeit mit dem Zivilberuf ist heutzutage oft ein Problem. Oft müssen unsere Mitarbeiter kurzfristig ihre Dienste tauschen, weil sie im Beruf immer flexibler sein müssen. Das war vor einigen Jahren noch nicht so“, erzählt der Bezirksstellenleiter Franz Puttinger. Besonders Helfer mit Tagesfreizeit sind Mangelware.
Bild: privat