Der tragische Fall von Massenpanik bei der Loveparade in Duisburg vergangenes Wochenende, wirft viele Fragen auf. Kleine Zeitung Digital nahm steirische Großveranstaltungen ins Visier. Die Experten setzen auf Prävention.
"Wenn Zehntausend loslaufen, ist man machtlos", ist Rot-Kreuz-Sprecher August Bäck, der die tragischen Bilder aus Duisburg noch im Kopf hat, überzeugt. Großveranstaltungen bergen immer ein gewisses Risiko, das durch gewisse Vorsichtsmaßnahmen aber minimierbar ist. Persönlich hat Bäck auch "Bauchweh", wenn seine Kinder auf Rockfestivals gehen. Zu gut kennt er von Berufs wegen die Situationen bei Veranstaltungen.
Großes Lob spricht er aber etwa dem Sicherheitskonzept beim Schifliegen am Kulm aus, bei dem heuer immerhin 60.000 Besucher dabei waren. Das Konzept sei so gut, dass es auch für andere internationale Schiveranstaltungen adaptiert würde. "Nur ja nicht bei der Sicherheit sparen und großzügige Schätzungen zur Besucherzahl machen", so sein Tipp.
Sollte es für die Rettungshelfer einmal kein Durchkommen durch die Massen geben, arbeitet das Rote Kreuz mittlerweile auch immer wieder mit Hilfe von Telemetrie. "Der Patient wird vor Ort verkabelt und die Daten direkt ans Krankenhaus durchgegeben". Der Arzt gibt per Ferndiagnose die Anweisungen, die der Sanitäter umsetzt. Das System wurde etwa beim Mitteleuropäischen Katholikentag 2004 in Mariazell eingesetzt, wo sich 100.000 Menschen zusammengefunden hatten. Einen wesentlichen Beitrag leisten auch die so genannten "First Responder", die mit einer Notfallausrüstung im Rucksack durch die Menschenmengen patroullieren.