Dienstag, 19. Oktober 2010

Verländerung der Flugretter

LINZ. Das Land geht jetzt in Sachen Flugrettung einen eigenen Weg, nachdem eine bundesweite Lösung vorerst nicht zustande gekommen ist. Die Standorte Hörsching und Suben sollen neu ausgeschrieben und vergeben werden. Bis dahin bleibt das bisherige System aufrecht.

Eine Neuregelung der Flugrettung wurde notwendig, weil der ÖAMTC seinen Vertrag mit der Republik Österreich per 31. Dezember 2010 gekündigt hat. Begründet wurde dies mit den steigenden und zum Teil nicht refundierten Einsatzkosten. Eine Neu-Ausschreibung des Innenministeriums blieb bis dato erfolglos. Und eine neue bundesweite Lösung sei derzeit leider auch bis 1. Jänner 2011 nicht in Sicht, sagte gestern Landeshauptmann Josef Pühringer.
Das Land Oberösterreich will daher die Hubschrauber-Rettung selbst in die Hand nehmen.
 Im Oktober-Landtag wurde bereits die Novelle des Landes-Rettungsgesetz beschlossen. Damit sollen auch gemeinnützige Flugrettungsorganisationen als Flugretter anerkannt werden.

„Wir werden die Flugrettung landesweit flächendeckend ausschreiben“, kündigte Pühringer an. Jeder Anbieter werde auf „Herz und Nieren“ geprüft, sagte der Obmann der oö Gebietskrankenkasse, Felix Hinterwirth. Der Auftrag werde an den „Bestbieter“ vergeben.

Pühringer rechnet damit, dass die neue Lösung ab Mitte 2011 gelten wird. Unter Zeitdruck stehe man aber nach der gestrigen Einigung der bisherigen Finanziers Land, Gebietskrankenkasse und ÖAMTC nicht: Es wurde vereinbart, das derzeitige System bis zur Neuregelung weiterzuführen. Die Versorgung im Winter sei dadurch gesichert, sagte Pühringer.

Der Bund solle aber weiter seinen finanziellen Beitrag leisten. Schließlich sei nur der zwischen ÖAMTC und dem Bund geschlossene Vertrag gekündigt worden, während die 15a-Vereinbarung zwischen Land und Bund weiterhin aufrecht sei. Darin verpflichtet sich der Bund, Hubschrauber samt Piloten zur Verfügung zu stellen. Das Land sorgt im Gegenzug für medizinisches Personal, die Unterbringung von Personal sowie für Verbandsmaterial. Die Kosten für die Flugrettung werden im ersten Halbjahr 2011 rund 1,3 Millionen Euro betragen, die Einnahmen rund 1,23 Millionen Euro.