Lindauer Stadträte denken darüber nach, langjährigen Feuerwehrfrauen und -männern eine zusätzliche Rente oder eine andere Vergütung zu bezahlen. Kommandant Robert Kainz hat die Idee im Finanzausschuss vorgestellt. Die meisten Räte zweifeln aber noch.
Eines unterscheide einen Feuerwehrmann vom Rotkreuzhelfer, Jugendtrainer oder den vielen anderen Ehrenamtlichen, erklärten Oberbürgermeisterin Petra Seidl und Kommandant Kainz: Die Feuerwehr ist eine Pflichtaufgabe der Stadt.
Wenn Lindau nicht ausreichend Ehrenamtliche findet, dann muss die Stadt hauptamtliche Feuerwehrmänner einstellen.
Noch sei die Wehr mit 163 Aktiven und sieben Anwärtern zwar gut aufgestellt. Aber um den Nachwuchs müsse man zunehmend werben. Und da setzt Kainz auf finanzielle Anreize. Dem Ausschuss schlug er nach dem Vorbild weniger anderer Bundesländer und Städte in Deutschland eine Rente vor.
Wer 25 Jahre aktiver Feuerwehrmann war und mindestens die Hälfte aller Übungen und Einsätze mitgemacht hat, dem sollen im Alter pro Monat 100 bis 150 Euro ausgezahlt werden. Zugrunde liegt dem ein Punktesystem, bei dem die Stadt die Teilnehmer der Übungen und Einsätze auflistet und entsprechende Beträge an eine Versicherung zahlt. Die überweist dann später die Rente. Der jährliche Betrag soll auf 50000 Euro gedeckelt werden.
Die Stadträte waren wenig begeistert von der Idee. Zwar rühmten alle Redner die Einsatzbereitschaft der Männer. Doch es gebe eben auch viele andere Ehrenamtliche. Und da fürchten sie, Begehrlichkeiten zu wecken.