Donnerstag, 14. Oktober 2010

Eheähnlich: Öamtc und Rotes Kreuz fliegen gemeinsam

Der Crashkurs der Flugrettung in Kärnten ist offensichtlich beendet: Das Land will jährliches 500.000-Euro-Minus abdecken und beim Bund einklagen. Für den "Christophorus 11" des Öamtc wird ein neuer Stützpunkt errichtet.

Die Flugrettung in Kärnten bleibt auch nach dem 1. Jänner auf dem gleich hohen Niveau wie bisher." Diese Garantieerklärung gibt Sozialreferent Christian Ragger für die "Flugrettung neu". Wie berichtet, hat der Öamtc die Verträge für die flächendeckende Flugrettung mit Ende 2010 gekündigt, weil es jahrelang Differenzen über die Finanzierung der jährlichen Abgänge gab. Ragger, im Zivilberuf Rechtsanwalt, ist es jetzt offensichtlich gelungen, in Kärnten Öamtc und Rotes Kreuz an einem Tisch zu bringen. "Es wird eine enge Kooperation der beiden geben. Den zu erwartenden Abgang von etwa 500.000 Euro pro Jahr wird das Land abdecken. Zeitgleich klagen wir die Summe aber beim Bund ein. Ich bin überzeugt, dass wir das Geld bekommen", erklärt Ragger.

Neuer Stützpunkt

Für den "Christophorus 11" des Öamtc, der derzeit am Klagenfurter Flughafen stationiert ist, wird ein neuer Stützpunkt knapp außerhalb des Airport-Geländes errichtet. Allein dadurch sollen jährlich rund 110.000 Euro (Miete, Treibstoffmonopol, Start- und Landegebühren) eingespart werden. Das Rote Kreuz soll nicht nur für den eigenen Hubschrauber RK 1 - stationiert in Fresach - medizinisches Fachpersonal stellen, sondern auch für den "C 11". Zudem sind gemeinsame Wartung der Maschinen und Nutzung weiterer Synergien geplant.

Sowohl beim Roten Kreuz als auch beim Öamtc ist von einer "völlig neuen Atmosphäre der Zusammenarbeit" zum Wohle der Patienten die Rede, wie die Kleine Zeitung erfuhr. Auf politischer Ebene übt Christian Ragger Kritik an Innenministerin Maria Fekter: "Die Neuausschreibung der Flugrettung ist völlig daneben gegangene. Obwohl der Bund gesetzlich verpflichtet ist, in allen Bundesländern einen Flugrettungsbetrieb aufrecht zu halten, schiebt man die Verantwortung auf die Länder. Wir haben jetzt eine Lösung und dafür muss der Bund bezahlen", glaubt Ragger.