Rot-Kreuz-Präsident Neumayr sparte bei Generalversammlung nicht mit Kritik an der Landesregierung. Weiterhin Tauziehen um künftige Versorgung im Bezirk Schwaz.
Innsbruck – Dienstagabend zogen die Verantwortlichen des Landesverbandes des Roten Kreuzes Bilanz über das Jahr 2009. Präsident Reinhard Neumayr sparte vorweg nicht mit Kritik. „Nach langen Diskussionen wurde ein völlig neues Rettungsdienstgesetz im Landtag beschlossen, das ganz entscheidende Veränderungen des Rettungswesens mit sich bringt.“ Vor der Ausschreibung habe man jedoch die mehrfach geäußerten Bedenken, Einwände oder konkrete Vorschläge des Roten Kreuzes nicht berücksichtigt.
Es sei stets Ziel und Hoffnung gewesen, dass die Bietergemeinschaft unter Führung des Roten Kreuzes den Zuschlag bekommt, betonte Neumayr. Im Vorjahr sei man von diesem Zuschlag weit entfernt gewesen, räumte Neumayr ein. Verunsicherung und Verärgerung unter den Verantwortlichen seien deshalb groß gewesen. „Internationale Ausschreibungen dieser Größenordnungen können Eigendynamik entwickeln, die den Ausgang des Verfahrens schwer kalkulierbar und schwer beeinflussbar machen.
Befremdet zeigt sich der Präsident darüber, dass kein Vertreter der Landesregierung bei der Generalversammlung anwesend war. „Das hat mich schon verwundert“, spricht Neumayr von einem Affront. Noch keine Einigung gibt es mit dem Schwazer Roten Kreuz über die künftige Versorgung im Bezirk Schwaz. Die Schwazer sind bekanntlich aus der Bietergemeinschaft ausgestiegen. „Wir verhandeln noch“, betont RK-Geschäftsführer Thomas Wegmayr. Neuer Ansprechpartner für den Landesverband ist der stellvertretende Schwazer Bezirksstellenleiter Thomas Hundsbichler – und nicht mehr RK-Chef Heinrich Waldner. Wegmayr hofft aber noch auf eine Einigung im Oktober.
Das Rote Kreuz betreibt derzeit elf Bezirks- sowie 41 Ortsstellen. Neben 506 hauptberuflichen Mitarbeitern stellt es 4186 freiwillige Helfer. „Insgesamt wurden 889.098 Stunden freiwillig abgeleistet. Der Wert dieser Stunden liegt bei immerhin 17.781.960 Euro“, betont RK-Sprecher Fritz Eller.
Quelle: Tiroler Tageszeitung