ROHRBACH. Die Vorstellung des neuen Notarzt-Einsatzfahrzeug am Montag sprach Bände. Man findet sich mit dem kleineren Fahrzeug ab, bemüht sich das Beste daraus zu machen, will aber den alten Notarztwagen eigentlich gar nicht hergeben.
Vorweg die Tatsachen: Seit heute fahren die Rohrbacher Notärzte mit einem VW Sharan zu den Notfällen aus. Die medizinischen Geräte und die Medikamente sind ident mit jenen im alten Notarztwagen. Was fehlt ist die Möglichkeit den Patienten im Wagen zu behandeln. Außerdem fährt nur mehr ein Notfallsanitäter mit (bisher zwei). „Wir haben uns gewehrt, aber es hat nichts genützt. Wir haben uns aber bemüht aus dem NEF ein funktionierendes System zu machen“, sagte Rohrbachs leitender Notarzt Wilhelm Winkler. Die Notärzte wurden geschult etwas mehr anzupacken, weil eben nur mehr ein Notfallsanitäter zur Unterstützung zur Verfügung steht. Der große Nachteil, dass kein Transportplatz mehr zur Verfügung steht, soll teilweise durch ein zusätzliches Fahrzeug kompensiert werden. Mit diesem „Interhospitaltransporter“ könnten Verlegungen vom Krankenhaus Rohrbach in Linzer Spezialkliniken durchgeführt werden. Der Pferdefuß dabei ist, dass solche Transporte trotzdem vom NEF begleitet werden müssen.
800 Sanitäter geschult
Das Fehlen des Notfallsanitäters soll durch die Aufwertung der „normalen“ Rettungssanitäter geschehen: „Wir haben in den vergangenen Wochen 800 Sanitäter auf das Fahrzeug eingeschult. Diese können mehr zupacken und wurden mit neuen Kompetenzen ausgestattet“, sagt Bezirksstellenleiterin Wilbirg Mitterlehner.
Auch Rohrbachs Bürgermeister Josef Hauer trauert um den alten Notarztwagen: „Ich hatte lange das subjektive Empfinden, dass es sich um eine Verschlechterung der notärztlichen Versorgung handelt. Schlussendlich ist uns nichts anderes übrig geblieben als uns der modernen Meinung zu stellen. Wir müssen die Bevölkerung überzeugen, dass das NEF eine durchaus brauchbare Lösung ist.“
Im Gegensatz zu den großen, schweren Notarztwägen werden im NEF-Dienst kleine und wendige Minivans eingesetzt. In Rohrbach wird ein VW Sharan den Arzt zur Einsatzstelle bringen. Als Begleitfahrzeug dienen die „normalen“ Rettungswägen des Typs VW T5 Hochdach. Der Patientenraum und die Bewegungsfreiheit bei der Behandlung ist hier allerdings deutlich kleiner als im alten Notarztwagen.
Ein wesentlicher Grund und eines der Hauptargumente für die Umstellung sind die geringeren Kosten. Ein NEF kostet 109.000 Euro, ein NAW 167.000 Euro. Durch den Wegfall eines Notfallsanitäters. Können für den Notarzt-Betrieb vier Planstellen eingespart werden. Diese werden auf die Dienststellen aufgeteilt.
Quelle: ooeNachrichten