Knalleffekt Donnerstagabend in der Bezirksstelle Wels: In einer eilends einberufenen Sitzung erklärt Bezirksstellenleiter Bürgermeister Peter Koits (SP) den hauptamtlichen Mitarbeitern, dass ihr Chef auf eigenen Wunsch ausscheiden werde. Die völlig überraschten Helfer waren sprachlos, denn Hupfer gilt als anerkannter Fachmann im Rettungsdienst und wird von vielen Kollegen ob seiner menschlichen Qualitäten geschätzt. Das bekamen die OÖNachrichten bei der gestrigen Recherche oft zu hören.
Über die Gründe von Hupfers überraschendem Rückzug wird der Mantel des Schweigens gebreitet. Er sagt: „Ich werde zu meinem Rückzug keine Stellungnahme abgeben.“ Auch Koits und Landesgeschäftsführer Erich Haneschläger sagen unisono: „Kein Kommentar.“
Junge Frau verließ Rotes Kreuz
In der Vorwoche machte das Gerücht die Runde, wonach eine mittlerweile nicht mehr beim Roten Kreuz tätige 22-jährige Frau aufgrund sexueller Belästigung Unterschriften gesammelt habe, um Hupfer auszuhebeln.
Dass es eine Auseinandersetzung zwischen Hupfer und ihr gegeben hat, wird von Insidern nicht bestritten.
Auch der Leiter der Welser Ortsstelle, Ex-VP-Vizebürgermeister Bernhard Ploier bestätigte: „Es gibt Vorwürfe von einem weiblichen Mitarbeiter.“
Donnerstagabend leitete Hupfers Stellvertreter Stephan Willinger an die „Lieben Mitglieder des Bezirksausschusses“ eine E-Mail des Landesverbandes weiter. Darin heißt es: „Hupfer beendet mit 31. 10. 2010 auf eigenen Wunsch das Dienstverhältnis ... und wechselt in die Privatwirtschaft. Auslöser für diesen Schritt waren persönliche Anschuldigungen im unmittelbaren Arbeitsumfeld, die für ihn einer weiteren guten Zusammenarbeit jegliche Basis entziehen. Wir bedauern diesen Schritt, da wir mit Herrn Günter Hupfer einen kompetenten und erfahrenen Experten ... verlieren.“
Dienstag soll in einer „Bezirksausschusssitzung“ die weitere Vorgangsweise dargelegt werden. Die interimistische Leitung der Welser Bezirksstelle übernehmen Willinger und Robert Radmayr, Chef des Welser Notarztteams.
Quelle: ooeNachrichten