PFORZHEIM. Erstmals haben sich gestern das Rote Kreuz Pforzheim (DRK) und der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) zum Baby-Notarztwagen (Baby-NAW) geäußert, den die Björn-Steiger-Stiftung dem Klinikum kostenlos zur Verfügung stellen will. Alle Betriebskosten würden übernommen. Das Fahrzeug werde abgelehnt, weil es nicht in den Besitz von DRK/ASB übergehe.
Ferner berge eine Vertragsklausel die Gefahr, dass Gelder, die in Pforzheim gesammelt würden, für ein Fahrzeug in einer anderen Stadt verwendet würden. Die Voraussetzung ist, dass 200.000 Euro, die dieses Steiger-Fahrzeug koste, nicht an Spenden innerhalb von 30 Monaten zusammenkämen.
„Qualität nicht strittig“
Laut Rettungsdienstgesetz seien das DRK und der ASB für den Rettungsdienst in Pforzheim zuständig und nicht die Steiger-Stiftung, sagten Siegbert Nischke (ASB-Vorsitzender), Werner Hänlein (DRK-Kreisgeschäftsführer) und Rüdiger Scheffelmaier (Leiter des DRK-Rettungsdienstes). Sie stellten nicht in Abrede, dass das Steiger-Fahrzeug bessere Schalldämmungs- und Federungs-System-Werte beim Säuglingstransport aufweisen könne als das eigene geplante Baby-NAW-Projekt. Ferner sagten sie, dass für Pforzheim nicht die Steiger-Luxus-Variante, sondern auch eine abgespeckte Version ausreichen könne. Dafür seien aber noch keine Gelder gesammelt worden.
Die Steiger-Stiftung entgegnet, dass sie bereits 60 000 Euro für den Baby-NAW in Pforzheim gesammelt habe. In allen 14 Baby-NAW-Standorten sei das Geld innerhalb von zwölf bis 14 Monaten zusammengekommen. So werde die strittige Vertragsklausel aller Wahrscheinlichkeit nach gar nicht wirksam, dass wegen fehlender Gelder die Hälfte des gesammelten Betrages dem Klinikum und die andere Hälfte einem anderen Baby-NAW-Projekt zugute komme. Die Klausel sei bundesweit von allen Steiger-Partnern akzeptiert worden, nur in Pforzheim nicht. Das Gleiche gelte für die Klausel, dass das Fahrzeug im Besitz der Stiftung bleibe. So werde verhindert, dass es nicht umlackiert oder zweckentfremdet werde. Dies gelte für alle neuen Fahrzeuge der Stiftung, also auch für den Neuvertrag mit dem DRK Stuttgart beim Ersatz des alten Fahrzeugs.
Quelle: PforzheimerZeitung