Mittwoch, 3. November 2010

Vom NEF Cokpit in den Welser Chefsessel

WELS. Am 1. Dezember startet Rotkreuz-Offizier Andreas W. Heinz (45) seine Karriere als Welser Bezirksgeschäftsleiter. Er folgt Günter Hupfer nach, der völlig überraschend im September seinen Rückzug verkündet hatte.
Seit Hupfers Abgang führen Notarztteamleiter Robert Radmayr und Hupfers bisheriger Stellvertreter Stephan Willinger die Bezirksstelle. In einem Monat tritt Vollblut-Sanitäter Heinz seinen Job in der Grieskirchner Straße an. Wie Hupfer wird ihm Willinger als Stellvertreter zur Seite stehen.
Seinen ersten offiziellen Auftritt hat Heinz heute in einer Woche bei Bezirksstellenleiter, Bürgermeister Peter Koits. Die große Masse der ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiter werde ihn am 15. November zu Gesicht bekommen: Bei einem Festakt zur Ehrung verdienter Rotkreuz-Mitarbeiter wird er zu Gast sein.

Heinz ist seit seinem 17. Lebensjahr beim Roten Kreuz. Mit 22 Jahren stieg er hauptberuflich ins Rettungsgeschäft ein. „Ich war von 1987 bis 2006 im Notarzt-Dienst in Linz im Einsatz, zuletzt in leitender Funktion“, sagt der dreifache Vater. Seit Oktober 2006 kümmert er sich um die „Einsatzführung“ im Landesverband. Das umfasst die Organisation von Rettungs- und Krankentransportdienst und des Katastrophenhilfsdienstes. Heinz absolvierte zwei Studiengänge an der Donauuniversität Krems.

Was reizt den Linzer an der neuen Aufgabe in Wels? „Dass sie eine Spur größer ist als die bisherige, dass ich auch Personalverantwortung habe, gerne steuere und Menschen motiviere.“ Seinem Vorgänger zollt Heinz fachliches Lob. „Alles andere ist seine private Angelegenheit“, spielt er auf Hupfers überraschenden Abgang an.

Keine Bewerbung aus Wels

Hupfer verließ „nach persönlichen Anschuldigungen im unmittelbaren Arbeitsumfeld“ auf eigenen Wunsch nach zwölf Dienstjahren Ende Oktober das Rote Kreuz. Es stand der Vorwurf von sexueller Belästigung im Raum. Die offiziellen Stellen hüllten sich dazu in Schweigen.

Dem Vernehmen nach hat sich kein einziger Mitarbeiter aus Wels um die Stelle um Hupfers Nachfolge beworben.