Montag, 15. November 2010

Gut geschlafen?

RIED. Die Gefahr eines „Narkose“-Notfalls während einer Operation sei für den Patienten geringer als die Gefahren bei der Anreise zum Spital, so Experten. Was tun, wenn es dennoch zum „Narkose“-Notfall kommt?
Die Vinzenz-Gruppe, der mehrere Spitalsstandorte angehören, luden im Krankenhaus Ried Freitag und Samstag zu einem Kongress „Anästhesie und Intensivmedizin“. Generalthema war der anästhesiologische Notfall: Vom Kindernotfall während der Operation über Massivblutung und Herzinfarkt bis zum Atemwegsnotfall.

Große Fortschritte haben das „Narkose“-Notfallrisiko so minimiert, dass die Autofahrt zum Krankenhaus für den Patienten riskanter sei, sagen die Experten. Umgekehrt werde dadurch aber auch die „Praxis“ im Umgang mit „Narkose“-Notfällen naturgemäß weniger.
Um für den selten gewordenen Fall des OP-Notfalls gerüstet und vorbereitet zu sein, behandeln die Intensivmediziner beim Kongress anhand konkreter Beispiele geeignete Strategien.

Der Rieder Primar Walter Hasibeder weist auf die Gefahren der Sepsis hin, die in vielen Fällen zu spät erkannt werde: „Blutvergiftung“ sei die mindestens fünfthäufigste Todesursache. Jede Stunde Zeitverzögerung erhöhe die Sterberate um acht Prozent.

Als Frühsymptome gelten Schwächegefühl, beschleunigte Atmung, ungewöhnliche Körpertemperatur sowie zunehmende Schmerzen in Bauch, Brust und Gelenken. Neben rascher Diagnose und Behandlung sei die Wiederherstellung der Herz-Kreislauffunktion von zentraler Bedeutung.