Montag, 15. November 2010

Kärntner Notarzt rettet Pensionistin aus Flammen

Am Samstag gegen 10 Uhr in einer Wohnung im ersten Stock eines Hauses an der Hauptstraße in Krumpendorf: Eine 87-jährige, pflegebedürftige Pensionistin will im Wohnsimmer den Ölofen einheizen. Plötzlich eine Stichflamme. Fast zur gleichen Zeit fährt eine 44-jährige Altenpflegerin aus Maria Rain beim Haus vor. Sie betreut die betagte Dame. Im Steigenhaus schlägt der Pflegerin dichter Rauch entgegen. Sie alarmiert über Notruf die Feuerwehr.

Augenblicke später geht bei der FF Krumpendorf die Sirene an. Dieter Kopper (59), seit 38 Jahren Feuerwehrmann, Anästhesist am Klinikum Klagenfurt, Notarzt und Rot-Kreuz-Funktionär, springt vor seinem Haus nur wenige hundert Meter vom Brandort entfernt ins Auto. "Als ich ins Haus kam, schlug mir dichter Rauch entgegen. In der Wohnung war alles verqualmt. Ich konnte nichts sehen.
Ich holte aus dem Auto meinen 10-Kilogramm-Feuerlöscher, versprühte den Inhalt. Plötzlich riss im Qualm ein Loch auf. Ich sah am Boden eine Person kauern, hörte leise eine Frauenstimme um Hilfe bitten", schildert Kopper. Ohne zu zögern, tastet er sich, auf den Knien rutschend, zur 87-Jährigen vor, ergreift sie am Arm und schleppt die Benommene aus der Wohnung. Im Vorzimmer trifft der Mediziner auf seinen Feuerwehrkameraden Alexander Wultsch.
"Ich war gerade beim Einkaufen, als der Alarm auf meinen Piepser kam. Ich fuhr zum Haus, sah den Rauch, hielt ein zufällig vorbeifahrendes Polizeiauto an, bat um eine Fluchthaube", erzählt der Oberlöschmeister. Er trägt die Frau über die schmale Stiege ins Freie.

Die Gerettete wird bis zum Eintreffen des Notarztteams von Kopper und Feuerwehrmännern versorgt. Sie wird ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert. Im Spital untersucht werden müssen auch Kopper und Wultsch. Für beide gibt es Entwarnung: keine Rauchgasvergiftung. "Zu helfen ist doch selbstverständlich", so die Retter.
Quelle: KleineZeitung