Freitag, 26. August 2011

Centbeträge

Rotes Kreuz: Gespräche mit Land gescheitert
Dr. Klaus-Uwe Gerhardt  / pixelio.de
Die Verhandlungen zwischen Rotem Kreuz und dem Land Kärnten um die Anhebung der Rettungsförderung ist vorerst gescheitert. Die Verhandlungspartner konnten sich über die Höhe der Abgeltung von Mehrkosten im Rettungsdienst nicht einigen.

Das Kärntner Rote Kreuz hat die Anhebung des Rettungseuros - also wieviel das Land Kärnten pro Einwohner an die Rettungsorganisation bezahlt - gefordert, um steigende Kosten kompensieren zu können.


In den Verhandlungen geht es um bis zu 2,5 Millionen Euro, die dem Roten Kreuz jährlich mehr an Kosten entstehen - etwa durch steigende Benzinpreise, Mehrkosten von Personal wegen der neuen Zivildienerregelung oder der gestiegenen Zahl an Krankentransporten.


Diese Kosten muss die Rettungsorganisation derzeit aus der eigenen Kasse bezahlen unud fordert daher die Angleichung des sogenannten Rettungseuros vom Land.
Bereits im Vorjahr hätte das Sozialreferat Zustimmung signalisiert, sagt Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy, bis heuer sei allerdings nichts geschehen - und auch am Freitag konnte keine Einugung erzielt werden.

Ambrozy: "Daher sind wir wieder in der Situation, in der wir schon vor zwei Jahren waren. So lange dauern die Verhandlungen. Es gab bisher kein Ergebnis, dem das Rote Kreuz zustimmen kann."

Einer Erhöhung von 27 Prozent würde das Land zustimmen - nicht aber den vom Roten Kreuz geforderten 42 Prozent, sagte Soziallandesrat Christian Ragger. "Wir sind übereingekommen, dass sich jeder vorläufig in sein Gremium zurückzieht. Dort wird wieder getagt. Wobei wir bereits bereit waren, über unser Bouvoir hinauszugehen. Das würde bedeuten, dass der Rettungseuro von 5,31 Euro auf 6,75 erhöht werden würde."

Derzeit erhält das Rote Kreuz vom Land jährlich 4,8 Millionen Euro, 8,3 Millionen werden über die Krankentransporte eingespielt - also von den Sozialversicherungsträgern bezahlt. Die Verhandlungen gehen nun in die nächste Runde. Ragger: "Wir waren nur mehr 30 Cent pro Einwohner, insgesamt 170.000 Euro auseinander. Trotz dieser geringen Lücke lässt es Ambrozy auf einen Konflikt ankommen. Ich hoffe, dass das letzte Wort darüber noch nicht gesprochen ist", erklärte Ragger.

Mit dem "Rettungseuro" finanzieren die Gemeinden und das Land Kärnten gemeinsam mit der Gebietskrankenkasse den Rettungs- und Krankentransportdienst. Heuer beträgt dieser 5,31 Euro. Diese Summe zahlen Land und Gemeinden je Einwohner gemäß Rettungsförderungsgesetz in einen Topf.

Land und Gemeinden bringen damit knapp 6 Millionen Euro auf, wovon 5,2 Millionen ans Rote Kreuz gehen und der Rest an andere Rettungsdienste.
Ragger sagte, er und der Präsident des Gemeindebundes Rudolf Vouk waren bereit, bis zu 27 Prozent zu gehen. Sie hätten dem Roten Kreuz einen Rettungseuro von 6,75 Euro angeboten, das wären 1,6 Millionen Euro zusätzlich. Ambrozy wollte zumindest 6,90 Euro und hat dann wegen der Lücke von 15 Cent die Verhandlungen beendet.

Ragger dazu: "Ich gehe davon aus, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und unser Angebot in den Rot-Kreuz-Gremien noch besprochen wird. Es besteht auch kein akuter Handlungsbedarf, da das Rote Kreuz über ausreichende Liquiditätsreserven verfügt. Es steht auch außer Frage, dass die Mitarbeiter im Krankentransportdienst täglich wertvolle und anerkennenswerte Leistungen erbringen.
Diese Dienste müssten auch honoriert werden. Ragger glaube, dass eine 27-prozentige Erhöhung dies auch zum Ausdruck bringe. Ausserdem sei auch zu klären, welche Beiträge die Kärntner Gebietskranklenkasse erbingen würde, so Ragger.
Quelle: orf.at