Sonntag, 3. Juli 2011

Polizei nimmt Schuld auf ihre Kappe

Unfall im Tauerntunnel: Polizei gesteht Panne
Die Verwirrung um die Anfahrtszeit der Rettung zu einem Unfall im Tauerntunnel vor zwei Wochen ist nun geklärt. Polizei und ASFINAG hatten den Unfall unterschätzt und weder Rotes Kreuz noch die Feuerwehr alarmiert.

Am 14. Juni prallten im Tauerntunnel zwei Autos frontal ineinander. Dahinter kam es noch zu einem Auffahrunfall, insgesamt wurden dabei drei Menschen verletzt. Trotzdem dauerte es länger als eine halbe Stunde bis das Rote Kreuz anrückt und die Verletzten versorgt.

Die Bezirkshauptmannschaft in Tamsweg (Lungau) hat den Vorfall nun untersucht. Und daraus geht jetzt hervor, dass das Rote Kreuz keine Schuld trifft. Vielmehr haben Polizei und ASFINAG-Mitarbeiter in der Überwachungszentrale die Lage völlig falsch eingeschätzt.

Der Notruf ging bei der Polizei um 11.45 Uhr ein. Auch die Tunnelwarte hatte bemerkt, dass der Verkehr steht. Laut BH hatten die Mitarbeiter die Videobilder aus dem Tunnel aber nicht genau genug betrachtet.

Statt die Rettungskräfte einzuschalten, wurde nur eine Polizeistreife in den Tunnel geschickt. Erst eine Augenzeugin des Unfalls hat das Rote Kreuz per Handy alarmiert. Das war um 12.03 Uhr, also 18 Minuten nach dem Unfall.

Die Salzburger Polizei nimmt die Panne jetzt auf ihre Kappe. Ihr Sprecher Mario Rieder sagte am Mittwoch, es habe ein internes Kommunikationsproblem gegeben. In Zukunft werde so ein Fehler nicht mehr passieren.
Quelle: orf.at