Mainz: Zivildienstwegfall schafft 177 neue Stellen
Das rheinland-pfälzische Rote Kreuz plant für das Jahr 2011/2012 den Einsatz von landesweit rund 300 Helferinnen und Helfern im Bundesfreiwilligendienst. Der Wegfall des Zivildienstes lässt sich damit nicht kompensieren. Im Rettungsdienst entstehen stattdessen neue Vollzeitstellen.
„Die Umsetzung des Bundesfreiwilligendienstes in dieser kurzen Zeit ist ein ehrgeiziges Ziel,“ erklärte der rheinland-pfälzische DRK-Präsident Rainer Kaul. Er verdeutlicht allerdings auch, dass der Wegfall der Zivildienstleistenden für das Rote Kreuz bereits jetzt spürbar ist. Seit Jahresbeginn mussten im Rettungsdienst 177 Vollzeit-Stellen neu besetzt werden.
Der Kostenfaktor allein hierfür beläuft sich auf 6,5 Mio. Euro. Probleme bei der Besetzung sozialer Dienste hat das Rote Kreuz vor allem durch die Aufstockung der Helfer/-innen im Freiwilligen Sozialen Jahr und den Einsatz von geringfügig Beschäftigten gelöst. Das bedeutet einen Mehraufwand von rund 1,5 Mio. Euro.
An diesen nun öffentlich gemachten Zahlen lässt sich ablesen, was viele Beobachter schon lange vermutet haben: Der Zivildienst war alles andere als ein Neutrum für den Arbeitsmarkt.
Doch hat diese Geschichte auch eine Kehrseite, denn ohne den Zivildienst fehlt die wichtigste Rekrutierungsquelle für die hauptamtlichen Mitarbeiter von morgen. Für das Rote Kreuz und alle weiteren Hilfsorganisationen bleibt die langfristige Gewinnung von Freiwilligen, egal ob unter oder über 27 Jahre, eine große Herausforderung. Bislang, so führt das DRK in Rheinland Pfalz aus, gelang es, von den jungen Männern im Zivildienst rund 50 Prozent für die sozialen Berufe zu gewinnen. Rund 40 Prozent der Rettungsassistenten, die derzeit eine Ausbildung im DRK-Bildungsinstitut absolvieren, sind ehemalige Zivildienstleistende. Das gilt auch für knapp 30 Prozent der heutigen männlichen Auszubildenden in der Altenpflege und für rund 20 Prozent der nebenamtlichen Mitarbeiter im Menü-Service.
Quelle: Rettungsdienst.de