Interkulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie Dienstleistungen und Projekte eines europäischen Partners sollen im Rahmen dieses Austauschprogramms kennengelernt und das neu gewonnene Wissen in die eigene Organisation gebracht werden.
Landeshauptmann Herbert Sausgruber unterstrich die Bedeutung der Zielgruppe für dieses Projekt: "Ältere freiwillig Engagierte bringen sehr viel Lebenserfahrung mit und haben ein breites Wissen durch ihren langjährigen Einsatz. Es ist ein gutes Zeichen, dass gerade diese Menschen nun neues Wissen in ihre Organisationen bringen können."
In diesen Tagen waren schwedische Rotkreuz-Gäste drei Wochen lang mit der Rotkreuz-Abteilung Lustenau im täglichen Einsatz. "Der Schwerpunkt für uns lag darin, aufzuzeigen, was das Rote Kreuz in einer einzelnen Gemeinde bewirken kann, welche Aufgaben es hat und was gemeinsam bewegt werden kann", erklärte Rotkreuz-Präsident Siegi Gasser: "In diesem Projekt können wir sehr viel von einer Rotkreuz-Partnerorganisation aus einer vergleichbaren Region in Europa lernen."
Ob bei Blutspendeaktionen, beim Ambulanzdienst, im Krankentransport, beim Bewegungskurs für Körper und Geist, beim Besuch der Rotkreuz-Jugend oder beim Erste-Hilfe-Kurs - das schwedische Rot-Kreuz-Team war überall und mit vollem Einsatz dabei. "Wir haben durch den Arbeitsalltag hautnah erfahren, welche Dienstleistungen es gibt und wie genau die Arbeit funktioniert", sagte Marianne Skardéus, freiwillig Engagierte aus Schweden. Die Gäste zeigten sich vor allem über die "straffe Organisation, das Kostenbewusstsein und die sehr gute Ausstattung" beeindruckt.
Gegenbesuch
Das ehrenamtliche Team aus Lustenau, das im September für drei Wochen in Schweden sein wird, bereitet sich schon seit über einem Jahr auf diesen Austausch vor. Mit Unterrichtseinheiten für Landeskunde, mit Kommunikationstraining und mit Englischstunden fühlt sich das Team für den Einsatz gut gerüstet.
Freiwilliges Engagement in Vorarlberg
In Vorarlberg gehen mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger regelmäßig einer freiwilligen Tätigkeit nach, erklärte der Leiter des Büros für Zukunftsfragen, Manfred Hellrigl. In absoluten Zahlen sind das rund 164.000 freiwillig tätige Personen quer durch alle Bevölkerungsschichten. Aus der Studie "Freiwilliges Engagement und Sozialkapital" geht laut Hellrigl hervor, dass Berufsstatus, Schulbildung, Einkommen und Religionszugehörigkeit sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf keine nachweisbare Rolle bei der Ausübung des Engagements spielen. In Vorarlberg sind 4.494 Vereine registriert, darüber hinaus engagiert sich jedoch eine große Zahl an Personen außerhalb der Vereinsstruktur, im sogenannten informellen Bereich.
Quelle: APA