„Helfen“ als Unterrichtsfach, das wird ab dem kommenden Schuljahr im Wallerergymnasium erstmals in Österreich eingeführt. Im Europäischen Jahr der Freiwilligkeit holten die Lehrer für das Projekt auch die Feuerwehr und das Rote Kreuz mit an Bord.
Das neue Unterrichtsangebot für die vierte Klasse ist freiwillig und findet ab Herbst 20 Wochen lang zu je zwei sehr praxisnahen Unterrichtsstunden am Nachmittag statt. Gestern wurde das Projekt „Helfen ist cool“ erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Rettung und Feuerwehr fuhren für die Kinder mit ihren Einsatzfahrzeugen vor der Schule vor.„Ich habe mich für den Unterricht gemeldet, um bei einem Unfall selbst helfen zu können“, sagt der 13-jährige Elias Rumer. „Ich finde das Thema spannend und möchte lernen, wie ich in gefährlichen Situationen reagieren muss“, ergänzt Magdalena Kitzberger. Die Kinder absolvieren unter anderem einen 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs. Diesen Part wird Lehrer Alfred Meindlhumer übernehmen. Die Schüler werden auch ein Zertifikat für Brandschutz erwerben. Sie lernen nicht nur mit einem Feuerlöscher umzugehen, sondern auch, wie man mit gefährlichen Stoffen hantiert.
Initiatorin des Projekts ist Lehrerin Gisela Gutjahr, EU-Referentin am BRG Wallererstraße. „Ich möchte das Verantwortungsgefühl der jungen Menschen verstärken und sie für gemeinnützige Arbeit begeistern“, sagt sie zu den Beweggründen und hofft, dass das bisher in Österreich einzigartige Projekt viele Nachahmer finden wird.
Direktorin Karin Schachner freut sich, dass Feuerwehr und Rotes Kreuz sofort Feuer und Flamme waren, die Schüler und Lehrer mit ihrem Praxiswissen zu unterstützen. Zusätzlich bekommen die Schüler Einblicke in Sozialeinrichtungen, in die Organisation des Gesundheitswesen und des österreichischen Sozialstaates.
Für den Welser Branddirektor Franz Humer ist das Projekt für alle eine reine Win-win-Situation. Nicht nur, dass der eine oder andere vielleicht bei einer Freiwilligen-Organisation „hängenbleibt“, sondern weil „auf diese Weise couragierte Bürger herangezogen werden, die helfen und handeln, wenn es nötig ist“.
Quelle: ooeNachrichten.at