Montag, 21. Februar 2011

Wer dienst?

Meinung
Die Debatte um die Wehrpflicht zieht immer weitere Kreise. Es geht dabei kaum um militärische Fragen, denn kriegerische Auseinandersetzungen kann man sich hierzulande ohnehin nicht vorstellen. Vielmehr geht es um die Bewältigung anderer Problem etwa im Sozialwesen, wo jene die den Dienst an der Waffe verweigern, gern gesehene kostengünstige Hilfskräfte sind.
Oder im Katastropheneinsatz, wenn die Kämpfer das Sturmgewehr gegen Schaufel und Motorsäge tauschen. Selbst diese für eine Armee eher skurrile Daseinsberechtigung steht nun in Frage!



Ex Verteidigungsminister, Günther Platter (ÖVP), macht sich Sorgen um die „Qualität der Unterstützung in Katastrophenfällen“. Die Interessengemeinschaft der Berufsoffiziere findet „falsche Begriffe und fehlende Sachargumente sind unverändert im Vordergrund!“.
Soldaten, die auch bei Freiwilligen Feuerwehren mitwirken stört, dass „Staatliches Krisenmanagement und Katastrophenhilfe verwechselt werden.“ Denn „Katastrophenschutz war und ist eine Aufgabe der Feuerwehren.“
Karl Dannerbauer, der Vöcklabrucker Bezirksleiter des Zivilschutzverbandes, schlägt gar vor, dass der Verband zu einer Einsatzorganisation für Katastrophenvorsorge und -planung werden könnte.
Der steirische Landesfeuerwehrkommandant Albert Kern glaubt "Weil ja bisher auch schon 80, 90 Prozent der Katastrophen von den Feuerwehren bewältigt wurden“ seine Männer in der Lage, das auch zu hundert Prozent zu übernehmen.


Peter Pilz, nicht eben des Militarismus verdächtiger Grüner findet Gefallen an den Pionieren des Heeres. Er möchte um dieses Kernstück eine bundesweite Katastrophenhilfskoordination aufbauen.


Man darf gespannt sein welche der zahlreichen Ideen letztendlich verwirklicht wird, denn die nächste Katastrophe kommt bestimmt. Wir werden sie überstehen. Mit oder ohne Heer.