Mit dem Ende des verpflichtenden Dienstes an der Waffe verliert nun aber auch der Zivildienst seine Grundlage. Für eine Reihe von sozialen und karitativen Einrichtungen in Österreich wird dies zu einem massiven Problem führen, zumal derzeit etwa 13.000 junge Männer jährlich ihren Zivildienst leisten, 42 Prozent davon im Rettungswesen.
Für die Obfrau des Samariterbundes Purkersdorf, Brigitte Samwald, stellen die derzeit debattierten Alternativen wie „Freiwilliges soziales Jahr“ oder ähnliche noch kein fundiertes Konzept dar, wie der sowohl für die Bevölkerung als auch für die Rettungsorganisationen unverzichtbare Zivildienst ersetzt werden könne. Auf der Basis eines freiwilligen Sozialjahres mit einem Gehalt von etwa 1.300 Euro, bei etwa 9.000 Personen jährlich, würden die Mehrkosten nämlich rund 220 Millionen Euro betragen.
„Nach unseren Berechnungen würde sich allein beim ASB ein Mehraufwand in der Höhe von 25 Millionen Euro ergeben. Dieser Betrag ist aus eigenem nicht finanzierbar. Die Alternative, die sicher keiner will, wäre eine Reduktion der Leistung der Rettungsorganisationen, oder die Übernahme der Mehrkosten etwa durch die Krankenversicherungen. Aber auch hier sehe ich kaum Spielraum.“
Samwald fordert von allen Beteiligten – Bund, Länder Gemeinden und Sozialorganisationen – einen „Runden Tisch Zivildienst“, an dem zukunftsorientierte und tragfähige Lösungen diskutiert und verabschiedet werden. Schließlich, so Samwald, würde es an den monetären und ideellen Anreizen, an ausreichender Vorlaufzeit und vor allem an der gesicherten Finanzierung liegen, ob der Zivildienst durch seinen Ersatz, wie immer der auch heißen mag, gesichert ist.
Quelle: Samariterbund Purkersdorf