Montag, 6. Dezember 2010

Streichfähig


Freiwillige sind "Wie die Butter am Brot"

Er ist nicht sichtbar, aber vorhanden - und im medizinischen Notfall rettet er Menschenleben: der "First Responder"-Ring, der um Villach nun nahezu geschlossen ist. Die definierten Ersthelfer des Roten Kreuzes sorgen dabei in der Peripherie der Draustadt für ein möglichst engmaschiges Rettungsnetz. In dieser Woche wurden mit Boris Noll und Gerhard Hatzl zwei zusätzliche First Responder in Arnoldstein aufgenommen. "Und ein weiterer Helfer aus Bad Bleiberg hat ebenfalls Bereitschaft signalisiert, in unserem Team mitzuarbeiten", freut sich Rotkreuz-Bezirksstellenleiter Dietmar Tschudnig.

Rasch und professionell
First Responder sind ausgebildete Rettungs- oder Notfallsanitäter, die aktiv beim Roten Kreuz mitarbeiten und entsprechende Erfahrung mitbringen. "Sie bekommen einen mit Defi ausgestatteten Einsatzrucksack und werden im Ernstfall auch von der Landesleitstelle per SMS verständigt", erklärt Tschudnig. Durch die professionelle Ausbildung versorgen die freiwilligen Helfer den Patienten bis zum Eintreffen des Einsatzfahrzeuges - sie sind also in den wertvollen ersten Minuten sofort zur Stelle. "Derzeit haben wir 16 First Responder rund um Villach. Natürlich dürfen es immer noch ein paar mehr sein", sagt der Bezirksstellenleiter. Schließlich könne man zu keinem Zeitpunkt zu viele Helfer direkt vor Ort haben.

Wie "Butter aufs Brot"

Genau auf diesen Umstand zielt auch die derzeitige Image-Kampagne des Roten Kreuzes "aus Liebe zum Menschen" ab. "Wir brauchen immer freiwillige Mitarbeiter und Helfer. Das ist wie die Butter aufs Brot", bestätigt Tschudnig. Derzeit sind in Villach 210 Ehrenamtliche gemeldet, im Jahr 2008 waren es noch 231. "Heutzutage sind die Menschen im Beruf schon sehr ausgelastet. Da wird es für uns nicht einfacher, ehrenamtliche Helfer zu finden." Dabei wurde gerade das Jahr 2011 von der Europäischen Kommission zum "Jahr der Freiwilligentätigkeit" erklärt.

Beim Roten Kreuz jedenfalls wird man überall gut gebraucht. "Wir haben viele Sparten, wo man helfen kann, ohne eine spezielle Ausbildung zu benötigen", erklärt Rotkreuz-Pressesprecherin Melanie Reiter. Etwa der Besuchsdienst, wo man älteren Mitmenschen Zeit und Aufmerksamkeit schenkt, oder als Helfer bei der Tafel-Österreich, die in Villach mit der Arge Sozial Lebensmittel verteilt. Oder auch als CoPilot bei Essen auf Rädern.
Quelle: von DANJA SANTNER / Kleine Zeitung