Rotes Kreuz fürchtet Mangel an Notärzten in Tirol
Das Rote Kreuz befürchtet mit Jahreswechsel einen Mangel an Notärzten in Tirol. Laut "Tiroler Tageszeitung" wollen mit Jahresende 60 Mediziner ihren Dienst quittieren. Grund dafür ist, dass Notärzte künftig angestellt werden müssen und nicht mehr als freie Dienstnehmer beschäftigt werden dürfen. Tirols Landeshauptmann Platter hofft auf eine gesetzliche Übergangsregelung im Finanzministerium.
Hintergrund ist die Forderung der Sozialversicherung, freie Dienstverhältnisse in Anstellungen umzuwandeln, was für Gemeinden, Spitäler oder das Rote Kreuz einen enormen finanziellen Aufwand bedeuten würde. Durch die Anstellung werde sich das Notarztsystem massiv verteuern, erklärte Fritz Eller, Sprecher des Roten Kreuzes in Tirol, gegenüber der APA. Er forderte eine fixe, österreichweite Lösung.
Die von Gesundheitslandesrat Tilg ausverhandelte Vereinbarung mit der Tiroler Gebietskrankenkasse, wonach die korrekten Anstellungsverhältnisse erst ab Mitte 2011 kontrolliert werden sollen, ist 60 der 130 Notärzte offenbar nicht genug. Diese sei mit zu vielen Fragezeichen behaftet, Rückforderungen der Sozialversicherung beziehungsweise des Finanzamts würden drohen, sollten sie nicht angestellt sein.
Die Firma SaWo, Tirols größte Notarztvermittlung, teilte unterdessen mit, dass rund 60 Mediziner an den Notarztstützpunkten Zams, Imst, Telfs, Lienz und anderen Einsatzstellen ab 1. Jänner nicht mehr im Einsatz stehen werden. Damit sei die flächendeckende Notarztversorgung in Tirol gefährdet. Die SaWo-Notärzte warnten davor, dass es ab 1. Jänner kaum mehr Notärzte geben werde. Die Verantwortung dafür trage die Politik.
Quelle: Kleine Zeitung