Samstag, 12. April 2014

Überwachungsstadt

EFERDING. SP und VP sind für stärkere Überwachung, Grüne sind strikt dagegen.
Wachdienst hat ab nächster Woche Eferding im Visier

Braucht die 4000-Einwohner-Stadt zusätzlich zur Polizei noch einen privaten Sicherheitsdienst, der aus der Stadtkasse finanziert wird? Diese Frage wird derzeit politisch und von den Eferdinger Bürgern heftig diskutiert. Ab nächster Woche werden Mitarbeiter des Österreichischen Wachdienstes (ÖWD) untertags, aber auch während der Nacht in Eferding stundenweise patrouillieren.
"Wir wollen durch verstärkte Präsenz Vandalismus und Schäden im Vorfeld verhindern und für zusätzliche Sicherheit sorgen", sagt Bürgermeister Johann Stadelmayer (SP).

Auch ÖVP-Vizebürgermeister Egolf Richter ist für die Überwachung durch den Sicherheitsdienst, da auch er steigende Zerstörungswut ortet. "Beispielsweise wurden Bänke beschädigt, ein Hydrant beim Bräuhaus mutwillig aufgedreht oder ein Baustellen-WC in den Bach gekippt. Der ÖWD soll dort überwachen, wo die Polizei nicht zuständig ist."

Von den Grünen hingegen kommt massive Ablehnung. "Ich sehe keine Legitimation für einen privaten Wachdienst, weil der Gemeinderat in dieser Frage nicht einmal kontaktiert wurde", sagt Heinz Grandl. Er betont, dass Vandalismus nicht in größerem Ausmaß passiere. "So ein aufregendes Nachtleben haben wir nicht, und wenn ein paar Blumentröge verschoben werden, ist das zum Aushalten." Viel wichtiger sei es, den Jugendlichen ausreichend Freizeitflächen etwa beim Schwimmbad zur Verfügung zu stellen. Dann würde sich das Problem mit dem Vandalismus auch von selbst lösen, glaubt er.

"Grandl ist im zuständigen Ausschuss, dort kann er sich ja intensiv für die Jugend einbringen", kontert Stadelmayer.

Der ÖWD hat bereits einen Vertrag mit der Stadt für die Parkraumbewirtschaftung und bot den Wachdienst zusätzlich an. Stadelmayer spricht von einem zunächst zeitlich befristeten Einsatz über die Sommermonate. Der Wachdienst darf Personen anhalten, sie zur Ordnung rufen und wird im Bedarfsfall die Polizei anfordern.

Für Grandl stellt sich die Frage, ob die Mitarbeiter psychologisch genügend geschult sind, um zur Deeskalation von Konflikten beizutragen.

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