Freitag, 11. April 2014

Nachzügler

Nach 21 Jahren wurde das Notfallsystem des Roten Kreuzes im Bezirk mit ersten April vom Notarzt-wagen (NAW) auf das Notarzt-Einsatz-Fahrzeug (NEF) umgestellt.

Aufmerksamen Beobachtern wird er vielleicht schon aufgefallen sein. Der neue "Notarztwagen", der seit ersten April im Bezirk Voitsberg im Einsatz ist (Bild siehe unten). Das Rote Kreuz hat damit aber nicht nur seinen Fuhrpark erneuert. Das Fahrzeug war vielmehr notwendig, um generell ein neues Notarztsystem einzuführen. Nach 21 Jahren mit dem NAW (Notarztwagen) wurde das System auf das sogenannte NEF (Notarzt-Einsatz-Fahrzeug) umgestellt.

Aldo Striccher, Geschäftsführer des Roten Kreuzes im Bezirk erklärt, was es damit auf sich hat: "Bisher hatten wir ein großes Fahrzeug, mit welchem Notarzt, Sanitäter und Rettungssanitäter gleichzeitig zum Unfallort gebracht wurden." Beim System NEF begeben sich Notarzt und Rettungssanitäter im neuen Fahrzeug zum Unfallort. Ein Großraumwagen wird parallel alarmiert. Die Vorteile liegen für Striccher auf der Hand. "Wir können auf Folgeeinsätze schneller reagieren und somit mehr Notfälle abwickeln." Musste der Notarzt den Krankentransport bisher immer begleiten, weil er sich ja im selben Fahrzeug befand, könne er sich nun - wenn es der Zustand des Patienten zulasse - bereits zu einem neuen Einsatzort begeben, während der erste Patient ins Krankenhaus gebracht werde. Und auch aus wirtschaftlicher Sicht hätte das NEF-System gegenüber dem NAW Vorteile.

Das zu erkennen, war allerdings ein langer Prozess. "Wir wollten eigentlich am NAW festhalten", so Bezirksstellenleiter Ernst Meixner. In der einjährigen Evaluierungsphase sei man jedoch zum Ergebnis gelangt, dass das NEF-System, welches vielerorts schon seit mehreren Jahren umgesetzt wird, zielführender ist.

In der Projektgruppe, die auch die konkrete Umstellung erarbeitet hat, waren auch der leitende Notfallsanitäter Christoph Pinegger und sein Stellvertreter Florian Gapp, die die Umstellung für die Mitarbeiter folgendermaßen erklären: "Die Einsatztaktik ändert sich stark, weil man im ersten Moment oft zu zweit am Unfallort ist." Die Vertrauensbasis zwischen Arzt und Notfallsanitäter muss hundertprozentig stimmen. Alle Mitarbeiter erhielten deshalb im Vorfeld auch spezielle Schulungen. Außerdem wurde die Ausrüstung gänzlich auf Rucksäcke und Taschen umgestellt. "Womit wir am Einsatzort noch flexibler sind", betont Pinegger. An oberster Stelle stand für die Mitarbeiter des Roten Kreuzes während der ganzen Umstellungsphase aber eines: "An der Versorgung der Patienten darf sich nichts ändern."
Quelle: Kurier

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