Montag, 7. Januar 2013

Steigflug

SUBEN. Herzinfarkt, Schlaganfall und Co. halten die in Suben stationierte Flugrettungs-Crew auf Trab.

Wurde noch vor elf Jahren – beim Start des Flugrettungsstützpunktes in Suben – der Einsatz des Rettungshubschraubers in Frage gestellt, ist der „Christophorus Europa 3“ längst nicht mehr wegzudenken. Mit überdurchschnittlich hohen Einsatzzahlen und einem ständig steigenden Bedarf hat sich der Stützpunkt längst zu einer Institution entwickelt. Mit 1280 (2011 waren es 1265) geflogenen Einsätzen gab es in der Flugstatistik wieder eine leichte Aufwärtsentwicklung.
Und der Trend dürfte sich in diese Richtung weiterentwickeln. Der Grund liegt wohl an der zunehmenden Spezialisierung der Krankenhäuser, welche mehr Verlegungsflüge notwendig macht. Aber auch der Ärztemangel führe zu einem Mehrbedarf der Flugretter.
Wie sich das Einsatzjahr 2012 darstellt: Schlaganfall, Hirnblutung, Herzinfarkt oder einfach nur ein Schwächeanfall; mehr als die Hälfte (51 Prozent) aller im Vorjahr geflogenen Einsätze wurden von den Subener Flugrettern wegen internistischer und neurologischer Notfälle geflogen.

Bei rund 19 Prozent aller Einsätze wurde der ÖAMTC-Notarzthubschrauber zu Unfällen gerufen, die sich bei der Arbeit, in der Schule, in der Freizeit oder im häuslichen Umfeld ereignet haben. Lediglich elf Prozent der Einsätze erfolgten nach Verkehrsunfällen.

Bei dreizehn Prozent der Flüge handelte es sich um Intensivtransporte, bei denen ein Patient von einem Spital in eine Spezialklinik mit erweiterten Therapiemöglichkeiten geflogen wurde. Durchschnittlich 13 Minuten nach einer Alarmierung landet ein Christophorus-Notarzthubschrauber am Notfallort. „Inklusive der umfassenden Erstversorgung können die Patienten bereits nach rund 45 Minuten zur weiteren Versorgung an ein Krankenhaus übergeben werden“, so Reinhard Kraxner, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung.

In den Sommermonaten liegt, bedingt durch längeres Tageslicht, die Tagesquote bei zwölf, 13 oder auch 14 Einsätzen. Jetzt, im Winter, rücken die Retter deutlich weniger aus.

Auch das Zulassen von Nachtflügen wird vor allem von bayerischer Seite immer wieder andiskutiert, ein personalintensives System, das in der Schweiz schon seit einigen Jahren nahezu unfallfrei angewandt wird.

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