Donnerstag, 31. Januar 2013

Kläglich

In Graz haben steirische Rettungsorganisationen am Mittwoch einmal mehr darauf aufmerksam gemacht, dass die Krankentransporte ein pures Verlustgeschäft sind. Gespräche über mehr Geld von der Krankenkasse seien bisher gescheitert.

Rotes Kreuz, Grünes Kreuz, Grünes Kreuz Graz-Lieboch, und Arbeitersamariterbund fahren bei den Krankentransporten jährlich Millionenverluste ein - allein beim Roten Kreuz sind es 2,5 Millionen. Einmal mehr wurde bei einer Infokampagne in Graz daher mehr Geld von der Gebietskrankenkasse (GKK) verlangt.
Diese habe ihre Tarife seit Jahren nicht angepasst - mehr dazu in Rotes Kreuz fürchtet um Krankentransporte.

Organisationen rechnen vor

Um ihre Situation weiter zu verdeutlichen, rechnen die Rettungsorganisationen vor: Während allein die Dieselpreise in den letzten Jahren um über 125 Prozent gestiegen seien, bezahle die Sozialversicherung lediglich 3,5 Prozent mehr, kritisiert der steirische Rot-Kreuz-Präsident Gerald Schöpfer: „Ich glaube es wird jeder begreifen, dass man zu diesen Tarifen nicht mehr fahren kann.“

Helfer Rotes Kreuz

Noch einmal um 25 Prozent niedriger als beim Roten Kreuz seien die Krankentransporttarife des Grünen Kreuz Graz-Lieboch. Krankentransporte mit hauptberuflichem Personal seien daher nicht mehr kostendeckend. Hier heißt es: „Unser Wunsch wäre eine vertragliche Anpassung an der Tarifordnung des Roten Kreuzes mit der dementsprechenden nun geforderten Erhöhung.“

Verschärft würde die Lage durch die steigenden Personalkosten, sagt Gerhard Prall, Obmann vom Grünen Kreuz Steiermark: „Inzwischen ist der Kollektivvertrag angepasst worden, das heißt die Mitarbeiter haben einen höheren Bruttolohn. Durch die EU sind die Fahrzeuge genormt worden und dadurch kommen wir mit den Tarifen nicht mehr zusammen.“

Arbeitersamariterbund Präsident Peter Scherling: „Im schlimmsten Fall müssten auch wir Personal abbauen. Das würde bedeuten, dass wir den qualifizierten Krankentransport nicht mehr so gewährleisten können wie bisher.“

Fronten bleiben verhärtet

Alles reiner Populismus, der vom Roten Kreuz ausgehe, sagt der Obmann der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse Josef Pesserl: „Eine völlig unfähige Mannschaft, die da am Werk ist, an der Spitze des Roten Kreuzes. Und sie versuchen die Bevölkerung und die Beschäftigten in Geiselhaft zu nehmen.“ Man habe dem Roten Kreuz auch angeboten, die Tarife um zehn Prozent zu erhöhen - stattdessen wurden weitere 19,5 Prozent gefordert worden.

Das brachte auch die Verhandlungen zwischen dem Roten Kreuz und der GKK im Dezember zum Scheitern - mehr dazu in Keine Einigung zwischen GKK und Roten Kreuz (19.12.2012).

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