Sonntag, 19. Januar 2014

Syrien-Flüchtlinge rascher aufnehmen

Das deutsche Rote Kreuz hat Bund und Länder aufgefordert, Syrien-Flüchtlinge schneller aufzunehmen. DRK-Präsident Rudolf Seiters kritisierte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" das bisherige Vorgehen als schleppend. Er appellierte an die zuständigen Ministerien, für die Bearbeitung von Anträgen genug Personal zur Verfügung zu stellen.
Von 5000 Flüchtlingen, die bis Ende 2013 kommen sollten, sind nach Angaben der Bundesregierung erst 2000 eingereist.

Vor der kommende Woche in Montreux stattfindenden internationalen Syrien-Friedenskonferenz forderte der DRK-Präsident die politischen Entscheidungsträger auf, die syrische Zivilbevölkerung zu schützen und den Krieg endlich zu beenden. Es bestehe die "große Gefahr", dass die seit fast drei Jahren währende Syrien-Krise immer mehr in den Hintergrund gerate.

Die humanitäre Lage in Syrien nannte Seiters katastrophal. Momentan fehle es vor allem an Lebensmitteln, in dem Land seien mittlerweile mehr als 4,25 Millionen Menschen auf regelmäßige Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Der Winter habe die Lage verschlimmert. Es fehle an Brennstoff zum Kochen, Heizen und für warmes Wasser, deshalb gebe es einen massiven Bedarf an Decken und warmer Bekleidung, vor allem für Kinder und alte Menschen, um sich vor der herrschenden Kälte zu schützen.

Helfer müssten Zugang zu allen umkämpften Gebieten erhalten, forderte der DRK-Präsident: "Dort, wo die Politik versagt, hilft jede Spende und jeder Einsatz, die Menschen zu retten und Leiden zu mindern." Hilfseinsätze in Syrien sind nach seinen Angaben jedoch lebensgefährlich: Bislang seien 334 Freiwillige des Roten Halbmondes im humanitären Einsatz ums Leben gekommen.

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