Freitag, 14. Juni 2013

Krankentransportstreit - Aus Liebe zum Menschen

Ab 1. Juli könnte zwischen Rotem Kreuz und Gebietskrankenkasse ein vertragsloser Zustand herrschen. Der Krankentransportdienst kündigte den Vertrag auf, weil die Krankenkasse die Tarife nicht erhöhen will. Eine Lösung ist noch lange nicht in Sicht.

Wer ab 1. Juli mit dem Roten Kreuz ins Krankenhaus gebracht wird, wird die Fahrt vermutlich selbst bezahlen müssen.
Denn eine Einigung zwischen Rotem Kreuz und Gebietskrankenkasse ist noch nicht in Sicht.

Der Patient würde die Kosten für den Krankentransport zwar von der Kasse refundiert bekommen, aber erst nachdem er in einem Schreiben darum ansucht. Der Aufwand in der Verwaltung wäre auch für das Rote Kreuz enorm, die Vorbereitungen laufen bereits.


Für 50.000 Fahrten im Monat werden die Rechnungen derzeit an den Vertragspartner Gebietskrankenkasse geschickt, ab 1. Juli an den einzelnen Patienten, sagt Andreas Jaklitsch vom Roten Kreuz: "Dadurch haben wir großen Aufwand in der Rechnungserstellung, das heißt im Drucken der Rechnungen, im Kuvertieren, im Wegschicken und dann natürlich auch im Buchhaltungsbereich, im Rechnungswesen, was die Rechnungseingänge betrifft. Dazu kommen noch die Bezahlungen und die Überprüfung, ob das alles korrekt vor sich geht.“ Für den Juli gilt daher eine Urlaubssperre und es sollen zusätzlich Mitarbeiter aufgenommen werden.


Der Obmann der Gebietskrankenkasse, Josef Pesserl, spricht von unverantwortlichem Verhalten des Roten Kreuzes. Mit anderen Krankentransportunternehmen habe man sich schließlich auch geeinigt. Bei Krankentransporten ohne Sanitäter habe man einer Tariferhöhung von zehn Prozent zugestimmt - 16 Prozent, wie vom Roten Kreuz zuletzt gefordert, wären unmöglich. Bei Transporten mit Sanitäter würde man den Tarif um maximal drei Prozent erhöhen - zumal die Krankenversicherung schon jetzt dreimal so viel bezahle, wie gesetzlich notwendig. Das Rote Kreuz will nächste Woche noch einmal das Gespräch mit der GKK suchen.

Krankentransporte: Wann handelt Landesregierung und erfüllt Landtagsauftrag?

Lechner-Sonnek: „Landesregierung bekam nach Grünem Antrag einstimmigen Landtagsauftrag, entschlossen für eine Lösung zu kämpfen – Edlinger-Ploder muss vor den Vorhang!“

Bei den Krankentransporten droht nun Wirklichkeit zu werden, wovor die Rettungsorganisationen schon vor Monaten gewarnt haben: der vertragslose Zustand: „Wir Grüne hatten das Problem, sobald es von den Rettungsorganisationen artikuliert geworden ist, in den Landtag gebracht und konnten erfreulicherweise die Zustimmung aller Parteien verbuchen“, ruft die Grüne Landtagsabgeordnete Ingrid Lechner-Sonnek in Erinnerung (siehe www.stmk.gruene.at „Die Landesregierung hat einstimmig den Auftrag bekommen, sich entschlossen für eine Lösung einzusetzen – bis heute gab’s aber kein Wort der Regierung dazu!“ so die Grüne Abgeordnete anlässlich der aktuellen Meldungen: „Ist die Landesregierung diesem Auftrag bisher überhaupt nachgekommen?“


Kritik an der Politik im Zusammenhang mit der Situation übten am Freitag die steirischen Grünen. Es sei Aufgabe des Landes und der Gemeinden dafür zu sorgen, dass die Rettungsdienste gut funktionieren, so die Landtagsabgeordnete Ingrid Lechner-Sonnek. Das Land dürfe sich nicht aus seiner Verpflichtung stehlen, den Krankentransport sicherzustellen, ohne dass die Betroffenen diesen selbst bezahlen müssen.
Quelle: st.ooe.at

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