Donnerstag, 20. Juni 2013

da um zu kassieren?

Tarifstreit GKK-Rotes Kreuz: Beharren auf Positionen

Der Konflikt zwischen dem Roten Kreuz und der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse (GKK) wegen eines neuen Tarifs für Krankentransporte dürfte nicht mehr beizulegen sein. Das Rote Kreuz informiert bereits die Bevölkerung über die Kostenrückerstattung und sucht neue Mitarbeiter für den erwarteten Verwaltungsmehraufwand. Die GKK bleibt bei ihrer Position, wonach man ohnehin schon mehr als drei mal so viel bezahle als man gesetzlich verpflichtet sei, so Obmann Josef Pesserl am Donnerstag.

Hintergrund des Zwists ist der laut Rotem Kreuz seit 14 Jahren nicht angehobene Tarif für Transporte. "Dabei haben wir seither allein bei Diesel mit um bis über 120 Prozent gestiegenen Kosten zu kämpfen", gab der Geschäftsführer des steirischen Roten Kreuzes, Andreas Jaklitsch, zu bedenken. Die Haltung der GKK verstehe er nicht, so Jaklitsch, denn laut Homepage der Krankenkasse mache der Krankentransport nur 1,5 Prozent von deren jährlichem Budget aus.

Den Satzungen der GKK zufolge sei der letztgültige Tarif zu ersetzen, so Jakltisch. Diese sähen auch vor, dass die Kasse die Transportkosten übernehme, wenn ärztlich bescheinigt werde, dass ein gehunfähig erkrankter Versicherter oder Angehöriger aufgrund des körperlichen oder geistigen Zustandes kein öffentliches Verkehrsmittel benutzen kann. Man werde Patienten über die neue Lage u.a. dadurch informieren, dass mit dem Zahlschein auch eine ausführliche Information zur Kostenrückerstattung und ein Antrag dafür mitgeschickt werden. Allerdings wird auch befürchtet, dass Fahrten wegen der einstweilen auszulegenden Kosten unterlassen werden könnten: "Für z. B. Mindestpensionisten wäre das bei mehreren Fahrten viel Geld." Derzeit kommt ein Krankentransport z. B. im Grazer Stadtgebiet pauschal auf 15 Euro, bei Überlandfahrten werden 68 Cent pro Kilometer verrechnet.

Mehraufwand

Auch bei der GKK rechnet man mit einem Mehraufwand an Verwaltung, sagte Pesserl. Man versuche mit dem bestehenden Personal das Auslangen zu finden. Es habe zwar ein neues Angebot des Roten Kreuzes gegeben: "Bei genauer Durchrechnung kommt dabei allerdings das gleiche wie bei der ersten Forderung heraus." Er vermute, sagte Pesserl, dass das Rote Kreuz sich auf den Standpunkt stelle, unantastbar zu sein. Er hoffe allerdings noch auf ein Einlenken. Ein Diskussionsangebot gebe es jedenfalls.

Das Grüne Kreuz Steiermark habe laut Pesserl den von der GKK angebotenen Tarif akzeptiert, der Arbeitersamariterbund habe den alten Vertrag noch nicht gekündigt und sei noch am Überlegen. Die steirische KPÖ sprach in Zusammenhang mit dem drohenden vertraglosen Zustand in einer Aussendung von einem "beispiellosem Versagen der steirischen Gesundheitspolitik".

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