Beim Hochwasser im Juni 2013 wurden die maximal zu erwartenden Wasserstände der Donau exakt vorhergesagt, aber zeitlich lag man daneben. Zu diesem Ergebnis kommt Günter Blöschl vom Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie an der TU Wien, der im Auftrag von Landesrat Rudi Anschober (Grüne) die Prognosen überprüft hat. Dass der Scheitel des Hochwassers später als angekündigt eintraf, führt Blöschl darauf zurück, weil der Fließwiderstand im Vorland schwer einschätzbar sei.
Dazu seien die Niederschlagsprognosen ungenau gewesen, die Regenmengen wurden unterschätzt.
Erste Schritte umgesetzt
Die von Blöschl vorgeschlagenen Verbesserungen will das Land in den nächsten Monaten umsetzen. Erste Schritte seien bereits getan, wie Gerhard Fenzl, beim Land für Oberflächengewässerwirtschaft zuständig, bekannt gab: Künftig werden zwei zusätzliche Pegelstände an der Donau (Engelhartszell und Wilhering) veröffentlicht. Wasserstandsvorhersagen werden seit der Vorwoche auch für Achleiten erstellt. Die Frist der Prognosen wird von 24 auf 48 Stunden ausgedehnt.
Verbessert soll auch die Präsentation im Internet werden. Das Krisenportal des Landes wird im Hochwasserfall auf der Landes-Homepage zu finden sein. Über eine mögliche Hochwassergefahr werden in Zukunft alle Gemeinden, Statutarstädte und Bezirkshauptmannschaften informiert. Berichte gehen dann auch an Fernsehen, Radio und Printmedien, um die Betroffenen zu informieren. Für die Hotline des Hydrographischen Dienstes wurde ein neues Konzept erarbeitet, um die Wartezeiten für anrufende Bürger so gering wie möglich zu halten.
Ratgeber beschleunigt Hochwasserschutzprojekte
2013 Nach dem Hochwasser haben die Rechtsexperten des Landes untersucht, wie Schutzprojekte beschleunigt werden können, wenn sich etwa Grundstückseigentümer dagegen querlegen. Die Ergebnisse liegen nun vor und sind ab sofort auf der Homepage des Landes www.land-oberoesterreich.gv.at abrufbar.
„Gerade beim Hochwasserschutz zählt Geschwindigkeit, um weitere Zerstörungen und Gefahren für Anrainer bei der nächsten Katastrophe, die leider jederzeit kommen kann, zu vermeiden“, betont dazu Landesrat Rudi Anschober. Die verantwortlichen Akteure von Gemeinden, Verbänden und Wassergenossenschaften können über die neue Seite Empfehlungen bei der Umsetzung ihrer Projekte einsehen und rasch verbindliche Informationen, Umsetzungsschritte oder Kontaktdaten online abrufen.
Quelle: ooeNachrichten
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