Sonntag, 16. Februar 2014

Bankenrettung

LINZ – Seit 2002 hat die Blutbank des Roten Kreuzes in Linz eine Stammzellenbank aufgebaut. Die kindlichen Stammzellen werden unmittelbar nach der Geburt für Mutter und Kind völlig schmerzfrei aus Nabelschnurblut gewonnenen und bei minus 196 Grad Celsius in flüssigem Stickstoff gelagert. Bei Bedarf können sie jederzeit z. B. bei Krebspatienten eingesetzt werden. „Aus finanziellen Gründen können seit Jahresbeginn 2014 jedoch keine neuen Stammzellen mehr eingelagert werden,
die tiefgefrorenen 1600 stehen dem internationalen Netzwerk, das ähnlich funktioniert wie Eurotransplant mit Sitz im holländischen Leiden, aber weiterhin zur Verfügung“, erläutert OÖRK-Präsident Walter Aichinger: „Wir erwarten uns ein klares Zeichen vom Gesundheitsministerium, was den Fortbestand der Stammzellenbank in Linz, der einzigen öffentlichen in Österreich, betrifft.“

Mindestens 300.000 Euro pro Jahr sind nötig

Um den Betrieb im bisherigen Ausmaß – rund 100 neue Einlagerungen pro Jahr – weiter betreiben zu können, wären jährlich rund 300.000 bis 400.000 Euro nötig, sagt Blutbank-Verwaltungsdirektor Werner Watzinger zum VOLKSBLATT. Gerade auch im Hinblick auf die neue Medizin-Fakultät mit Schwerpunkt Altersmedizin in Linz wäre es ein gewaltiger Rückschritt, wenn auf diesem medizinischen Hoffnungsgebiet keine Weiterentwicklung mehr stattfinden würde. Denn Versuche mit Stammzellen-Einspritzungen bei einem Herzinfarkt bzw. bei einer Augen-OP seien bereits viel versprechend verlaufen. Der Vorteil der kindlichen Stammzellen liege darin, dass sie sich viel besser als Stammzellen von Erwachsenen unbegrenzt teilen können und das Potenzial besitzen, sich in jegliches Gewebe zu entwickeln. So sind sie beispielsweise fähig Muskelzellen, Leberzellen, Knochenmarkzellen, Blutzellen und vieles mehr zu bilden.
Quelle: neuesVolksblatt

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen