LINZ. Das vergangene Jahr war für das oberösterreichische Rote Kreuz wieder ein voller Erfolg. 17.443 freiwillige Mitarbeiter waren 2010 tätig und haben Menschen geholfen. Im vergleich zum Vorjahr wurden die "klassischen" Dienstleistungen stäker in Anspruch genommen.
Die größte Hilfsorganisation des Landes hat im Jahr 2010, 868 freiwillige Helfer dazugewonnen. „Die Anzahl der freiwillig geleisteten Dienste blieb im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2009 auf gleichem Niveau.
In vielen Bereichen ist es jedoch gelungen, die freiwillig geleisteten Stunden zu halten oder sogar geringfügig zu steigern“, erklärt Leo Pallwein-Prettner, OÖ Rotkreuz-Präsident.
Eine deutliche Steigerung gibt es auch im Bereich der Mobilen Hilfe und Betreuung sowie die Rufhilfe. Im Rettungs- und Krankentransport war nur eine leichte Steigerung bzw. stagnierende Entwicklung der Einsätze als Ergebnis gemeinsamer Bemühungen aller Systemträger festzustellen.
Nach dem Start mit Sozialmärkten im Jahr 2009 trat das Rote Kreuz auch im vergangenen Berichtszeitraum an, seine Bemühungen im Bereich der Armutsbekämpfung auszuweiten. So entstanden neben dem Bezirk Perg weitere Standorte in Eferding und Sierning.
„Mit der Etablierung von Sozialmarktstrukturen wollen wir einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten, indem wir armutsgefährdeten Personen Lebensmittel und Waren des täglichen Gebrauchs zu einem symbolischen Preis zur Verfügung stellen“, erklärt der Rotkreuz-Präsident.
„Erste Hilfe kann jeder lernen. Niemand ist zu jung oder zu alt dafür. Und jeder kann schon im nächsten Moment selbst in die Lage kommen, Hilfe zu benötigen oder selbst Hilfe leisten zu müssen. Aus diesem Grund setzen wir im kommenden Herbst unseren Kommunikationsschwerpunkt auf die Erste Hilfe.“
International im Einsatz
Die Hilfe des OÖ Roten Kreuzes ist aber nicht auf das Land ob der Enns beschränkt, sondern scheint schier grenzenlos. Wann immer sich im vergangenen Jahr eine Katastrophe ereignete hieß es: ‚Call the Upper-Austrians‘, denn die Oberösterreicher sind vor allem in der Akuthilfe gefragte Experten mit Schwerpunkt ‚water and sanitation‘.
Beispielsweise in Pakistan, wo der Leondinger Günter Stummer zweieinhalb Wochen lang die Koordination mit dem Internationalen Rotem Kreuz und dem Pakistanischen Roten Halbmond übernahm.
Neben der Akuthilfe und dem Wiederaufbau nach Katastrophen setzt das OÖ Rote Kreuz auch auf langfristige Partnerschaften im Ausland: Seit dem Jahr 2003 unterstützen die erfahrenen Katastrophenhelfer den Aufbau einer funktionierenden Rotkreuz-Organisation in der nordserbischen Provinz Vojvodina.
„2004 haben wir beispielsweise ein Rotkreuz-Haus für Kinder und Jugendliche eingerichtet, um den jüngsten und ärmsten Betroffenen eine Chance fürs Leben zu geben. Zusätzlich wurden einige Fahrzeuge und Materialanschaffungen von uns finanziell unterstützt.
In den kommenden Jahren wollen wir unser Know-How vor allem in Sachen Umgang mit Großunfallgeschehen sowie Erster Hilfe weitergeben. Ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch und Schulungen bilden dabei eine Selbstverständlichkeit“, berichtet Erich Haneschläger, Landesgeschäftsleiter des OÖ Roten Kreuzes.
„Ohne Freiwilligkeit gäbe es viele Leistungsbereiche des OÖ Roten Kreuzes nicht bzw. nur in eingeschränkter Form. Damit wir auch künftig einen Beitrag zu einer sicheren Gesellschaft leisten und unsere Dienste im Zeichen der Menschlichkeit anbieten können, ist freiwilliges Engagement für das OÖ Rote Kreuz unverzichtbar", sagt Pallwein-Prettner.
Quelle: ooeNachrichten