Das Rote Kreuz rutscht bei den Krankentransporten zunehmend in die roten Zahlen. Der Grund laut der Einsatzorganisation: Die Krankenkassen hätten die Tarife seit Jahren nicht angepasst. Die GKK zeigt sich gesprächsbereit.
Seit zwölf Jahren haben die Krankenkassen die Tarife nicht valorisiert, kritisiert das Rote Kreuz. Die Folge ist, dass der große Bereich Krankentransporte immer tiefer in die roten Zahlen rutscht, warnt Präsident Gerald Schöpfer: "Wir haben 2009 ein Defizit von 1,6 Millionen Euro gehabt, im vergangenen Jahr waren es bereits fast 2,3 Millionen und wir wissen, wenn es so weitergeht, werden wir 2011 ein Defizit von 3,5 Millionen Euro haben."
Die Krankenkassen hätten, auch Dank Bundeshilfe, mittlerweile kein Finanzproblem mehr. Es sei daher widersinnig, wenn das Rote Kreuz in Probleme komme und die Sozialversicherung sich gleichzeitig mit schwarzen Zahlen brüste, so Schöpfer.
Die Folgen der im Bundesländervergleich unterdurchschnittlichen Bezahlung in der Steiermark seien dramatisch, warnt der Rot-Kreuz-Präsident: "In den peripheren Regionen -ich denke an Mariazell, Eisenerz - wo die Bevölkerungszahl nicht besonders hoch ist und sich die Erhöhung des Rot-Kreuz-Euros durch Land und Gemeinden nicht so auswirkt, werden die Wartezeiten auf Krankentransporte zunehmen."
Von GKK-Obmann Josef Pesserl heißt es dazu, Gesprächsbereitschaft sei gegeben, alles andere werde sich in den Verhandlungen entscheiden.
Abseits von der Finanzsituation macht dem Roten Kreuz die Diskussion um die Abschaffung der Wehrpflicht Sorgen, womit die Zukunft des Zivildienstes verbunden ist. "Wir haben derzeit pro Jahr 700 Zivildiener. Wenn wir mit einem Schlag die Zivildiener ersetzen müssten, durch hauptberufliches Personal, dann wäre das alleine in der Steiermark ein Betrag von 14 Millionen Euro", so Schöpfer.
Zudem sei der Zivildienst eine gute Möglichkeit, zu Freiwilligen zu kommen, argumentiert Schöpfer, denn nicht weniger als 70 Prozent der jungen Männer bleiben dem Roten Kreuz nach ihrem Zivildienst erhalten.
Quelle: orf.at