Mehr Auch nach 100 Jahren Weltfrauentag sind Frauen immer noch unfreiwillige „Heldinnen der Gratisarbeit“, sagt Ingrid Moritz, Leiterin der Abteilung Frauen und Familie in der AK Wien. Laut Zeitverwendungsstudie der Statistik Austria arbeiten Frauen wie Männer in Summe weit über 60 Stunden pro Woche, Frauen sogar eine gute Stunde mehr, sofern nicht nur die Erwerbsarbeit und der Weg zum Job gerechnet werden, sondern auch unbezahlte Tätigkeiten wie Hausarbeit, Kinderbetreuung oder Pflege.
Der viel größere Anteil der unbezahlten Arbeit lastet nach wie vor auf den Schultern der Frauen: Nur 60 Prozent ihrer Tätigkeit wird entlohnt, vier von zehn Arbeitsstunden sind somit gratis. Männer dagegen werken „nur“ zweieinhalb von zehn Stunden pro Woche im Gratisbereich. Für Frauen wäre da viel mehr drin, ist die AK überzeugt: Wenn Kinderbetreuungsplätze oder Tagespflege ausgebaut werden, haben Frauen bessere Chancen, um arbeiten zu gehen. Frauenkarrieren sollten nicht an der unbezahlten Arbeit scheitern.
Die AK fordert daher Maßnahmen, die die Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau weiter erleichtern:
- Massive Investitionen in den Ausbau von Kinderbetreuung und Pflegeangeboten
- Der Bund muss wieder durch Anreize den Ausbau der Kinderbetreuung vorantreiben.
- Abbau der rechtlichen Barrieren für Väterkarenz: Väter sollen einen eigenständigen Anspruch auf Karenz haben, unabhängig von der Karenz der Mutter.
- Inanspruchnahme von Elternkarenz und Elternteilzeit soll gleichzeitig möglich sein.
- Einführung eines Papamonats
- Recht auf Pflegefreistellung für getrennt lebende Väter sowie für Patchwork-Väter
- Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung in Betrieben: Eine Studie der AK hat gezeigt, dass bei Widerstand der ArbeitgeberInnen die meisten Väter auf Elternteilzeit verzichten.
Quelle: Arbeiterkammer