Ein technisches Gebrechen beim Roten Kreuz sorgt für Unmut bei einigen Patienten. Teile eingefrorener Stammzellen für die Therapie eines Patienten wurden unbrauchbar. Der Patient ist zwar gesund, fühlt sich aber verunsichert. Das Rote Kreuz versucht zu beruhigen.
Bereits im Jahr 2008 ist der Vorfall geschehen. Bei einem der Großbehälter, in dem die Stammzellen mehrerer Patienten gelagert sind, war Stickstoff ausgetreten. Die Kühlkette wurde somit unterbrochen, die Lagerungen darin waren teilweise unbrauchbar. Insgesamt waren rund 50 Patienten betroffen.
Experte: Kein Todesurteil
Jener betroffene Mann, der von Anwalt Peter Wolf vertreten wird, war an einem Lymphknotenkrebs erkrankt. Er fürchtet nun, nach dem teilweisen Verlust seiner Stammzellen, um seine Heilungschancen, falls der Krebs bei ihm noch einmal ausbricht. Anwalt Wolf kritisierte die Kommunikation des Roten Kreuzes. Es seien widersprüchliche Informationen weitergegeben worden.
Wolf: „Mein Mandat ist höchst verunsichert, weil man bisher mit ihm eine Politik der Desinformation betrieben hat. Man hat uns in Schreiben einerseits klargelegt, dass die Blutstammzellen nicht mehr zu verwenden wären, jetzt ist ein Schreiben an uns gegangen, in dem es heißt, man könnte einen Teil verwenden, müsste aber die Brauchbarkeit überprüfen“.
Rotes Kreuz: Alle Patienten informiert
Das Rote Kreuz gibt an, die betroffenen Patienten zeitnah informiert zu haben. Präsident Peter Ambrozy: „Es ist mit allen Patienten unmittelbar nach dem Ereignis Kontakt aufgenommen worden, auch mit dem betroffenen Patienten. Er hat damals keinen Wert darauf gelegt, mit unserer ärztlichen Leitung ein Gespräch zu führen, um den Fall zu besprechen.“
Stammzellenexperte Dietmar Geissler vom Klinkum Klagenfurt versuchte, zu beruhigen. Es seien trotz der Verluste noch Stammzellen vorhanden: „Das ist kein Todesurteil. Man muss auch sagen, wenn Stammzellen lange tiefgefroren sind, gibt es auch normalerweise, nach Jahren bis Jahrzehnten, häufig einen gewissen Funktionsverlust.“
Quelle: orf.at
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