Freitag, 22. Februar 2013

Millionenverlust

Um den Krankentransport kostendeckend führen zu können, pocht das Rote Kreuz auf eine Tarifanpassung und sammelt dafür Unterschriften.

Es geht um viel Geld: Um die Krankentransporte im Bezirk Weiz abzuwickeln zu können, reichen die von der Krankenkasse ans Rote Kreuz bezahlten Tarife bei Weitem nicht aus, so Bezirksgeschäftsführer Erwin Hütter. "Wir legen pro Jahr 977.000 Kilometer für Krankentransporte zurück. Dabei sind wir aber mit rund 220.000 Euro im Minus", sagt Hütter.

Auf die gesamte Steiermark bezogen fehlen den Anbietern von qualifizierten Krankentransporten - das sind Fahrten im Krankentransportwagen mit Betreuung - drei Millionen Euro jährlich.
"Um das abdecken zu können, müssen wir Gelder aus anderen Bereichen in den Krankentransport stecken", so Hütter. Dabei wären diese Mittel für humanitäre Zwecke gedacht - etwa für das Kriseninterventionsteam oder den psychosozialen Dienst.

Seit 1999 ist der Verbraucherpreisindex um 31,24 Prozent gestiegen, "unsere Tarife wurden von der Gebietskrankenkasse aber nur einmal mit etwa 3,5 Prozent ausgeglichen", sagt Hütter. Um kostendeckend arbeiten zu können, fordern das Rote Kreuz wie auch das Grüne Kreuz und die Malteser eine Tarifanpassung von 19,5 Prozent. Dafür sucht man nun auch Unterstützung in der Bevölkerung: In allen Rot-Kreuz-Dienststellen sowie bei Ärzten, im LKH Weiz oder in den Krankentransportwagen liegen bis 1. März Unterschriftenlisten auf. "Rund 700 Personen haben schon unterschrieben", sagt Hütter.

Falls es zu keiner Lösung kommen sollte, "wird der Vertrag mit Ende März gekündigt und ab 1. Juli haben wir einen vertragslosen Zustand", so Hütter. Die Krankentransporte werde es natürlich weiter geben. "Doch dann wird die Rechnung an den Patienten gestellt und der muss die Kosten von der Krankenkasse zurückfordern", sagt Hütter.
Quelle: KleineZeitung

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