Berlin (rd.de) – „Protect“ nennt sich ein EU-Projekt, das Migrant für das Ehrenamt bei Hilfsorganisationen werben soll. Das Ziel ist, dadurch einerseits eine stärkere soziale und berufliche Eingliederung von Menschen mit ausländischen Wurzeln zu ermöglichen. Andererseits möchten die Hilfsorganisationen auf diesem Wege neue Ehrenamtliche für sich gewinnen. Kürzlich erhielten die ersten Lotsen des Projekts in Berlin ihre Ausbildungszertifikate.
14 Berliner Helfer des DRK, der Malteser, des Technischen Hilfswerks und der Freiwilligen Feuerwehr haben sich im Rahmen des EU-Projektes „Protect“ zu Lotsen qualifiziert. Berlins Innensenator Frank Henkel verlieh ihnen am 23. Januar 2013 ihre Zertifikate als erste Absolventen dieses Weiterbildungsprogramms. Koordiniert wird „Protect“ in Deutschland durch die Berliner Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit.
In Berlin wird der freiwillige Einsatz im Katastrophenschutz als Brücke genutzt, um erwachsenen Migranten einen Ort für lebenslanges Lernen und gesellschaftliches Engagement zu eröffnen. Indem Migranten die Bildungsangebote der beteiligten Hilfsorganisationen wahrnehmen, gewinnen sie wichtige Qualifikationen. Diese können sie für Beruf und Beschäftigung nutzen. Außerdem ermöglichen sie ihnen gesellschaftliche Teilhabe und Anerkennung.
Die meisten der Lotsen sind selbst ehrenamtlich in ihren Organisationen aktiv und besitzen eine so genannte Zuwanderungsgeschichte. Sie wollen sich künftig beispielsweise in Migrantenorganisationen, Kultureinrichtungen, Communities sowie Schulen vorstellen und für die Qualifizierungsangebote werben.
Durch das Projekt „Protect“ erhalten Hilfsorganisationen nicht nur personelle Unterstützung, sondern auch Impulse. Denn die Zahl der Ehrenamtlichen geht immer stärker zurück. „Der Anteil der Migrantinnen und Migranten unter den Freiwilligen … im Katastrophenschutz ist verschwindend gering“, sagt Professor Dr. Birgitta Sticher von der beteiligten Hochschule für Wirtschaft Berlin. „Deshalb sind kompetente Freiwillige absolut notwendig, müssen auch Menschen mit Migrationshintergrund für das Ehrenamt gewonnen werden“, fordert Professor Sticher.
Quelle: rettungsdienst.de
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