Dienstag, 8. Juli 2014

zum Gozzi - Selbstbehalte für Alkis

Gozzi überlegt "Erziehugseffekt" von Selbstbehalten

Jeder achte Rot-Kreuz-Einsatz im Monat Mai ist im Zusammenhang mit Alkohol notwendig gewesen. Insgesamt waren es mehr als 250 Alkohol-Einsätze, so die Auswertung des Roten Kreuzes und der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle.

Das Rote Kreuz hatte in Vorarlberg im Mai rund 2.200 Notfall-Einsätze. In über 150 Fällen wurden die Rettungskräfte wegen Alkohol-Exzessen gerufen, sagt Rot-Kreuz-Direktor Roland Gozzi. Bei weiteren 110 Einsätzen waren Verletzungen die Ursache des Notrufes. Die betreffenden Patienten waren stark betrunken. Insgesamt habe also jede achte Rettungsfahrt mit Alkohol zu tun, resümiert Gozzi. Betroffen seien vor allem Jugendliche und Obdachlose.

Getrunken wird im Privaten Kreis

Auffallend sei, dass mehr als die Hälfte der Alkohol-Rettungseinsätze auf den Bezirk Bregenz entfielen. Auslöser von Alkohol-Vergiftungen wären meist nicht die großen Feste. Wesentlich öfter werde im privaten Rahmen viel zu viel getrunken. Problematisch wären immer wieder harte Alkoholika, so Gozzi. Die Alkohol-Einsätze beschränkten sich nicht nur auf Wochenenden.

Relativ wenig Probleme gebe es bei den Rettungsfahrten mit aggressiven Alkoholisierten. Das Rote Kreuz stelle aber fest, dass man es mit zahlreichen „Wiederholungstätern“ zu tun habe. Nur selten brächten Familienangehörige stark alkoholisierte Personen ins Spital.

Große Feste halten Regeln ein

Bei Großveranstaltungen passiere oft überraschend wenig: So habe es etwa bei der 100-Jahr-Feier des Fußball-Vereins Austria Lustenau Anfang Juli keinen einzigen Alkohol-Einsatz gegeben, sagt Gozzi. Die Alkohol-Altersgrenzen würden von den Veranstaltern im Land eingehalten. Jugendliche Festbesucher würden aber immer noch vor der Veranstaltung zu viel Alkohol konsumieren - nämlich beim sogenannten „Vorglühen“.
Gozzi fordert Selbstbehalt

Rot-Kreuz-Direktor Gozzi erneuert seine Forderung, Verursacher von alkoholbedingten Rettungsfahrten zumindest für einen Teil der Kosten zur Kasse zu bitten. Inklusive Untersuchungskosten im Krankenhaus koste ein Fall in der Regel mehr als tausend Euro. Vor allem für Jugendliche wäre der Selbstbehalt ein „guter Erziehungseffekt“, sagt Gozzi. Die Sozialversicherungen hätten die gesetzlich Möglichkeit, die Kosten für einen derartigen Einsatz von den Verursachern zu verlangen.

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