„Wir sind tief betroffen, dass es innerhalb weniger Tage im Mittelmeer zu zwei tragischen Bootsunglücken mit dutzenden Toten gekommen ist“, sagt Prof. Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes. „Es ist höchste Zeit, dass Europa seine Flüchtlingspolitik ändert. Der Schutz von Menschen muss wieder wichtiger werden als der Schutz von Grenzen.“
Vergangenen Oktober kamen mehr als 360 Flüchtlinge aus Eritrea bei einem Bootsunglück vor Lampedusa ums Leben. Etwas später starben weitere 200 Menschen – die meisten stammten aus Syrien – im Mittelmeer.
Allein im Jahr 2014 sind bereits 30.000 Migranten an der Küste Italiens angekommen. Die meisten von ihnen erhielten Unterstützung vom Italienischen Roten Kreuz.
Rotkreuz-Präsident Schöpfer fordert, dass Länder wie Italien, die so große Flüchtlingsströme zu bewältigen haben, solidarisch von anderen EU-Staaten unterstützt werden. „Das Motto ‚Grenzen zu und Schotten dicht‘ löst das Problem nicht, sondern zwingt Flüchtlinge dazu, diese lebensgefährlichen Überfahrten zu wagen“, sagt Schöpfer. „Wir treten dafür ein, dass es für Flüchtlinge legale Wege gibt, in die EU einzureisen um einen Asylantrag zu stellen. Dass eine Illegalisierung tödliche Folgen haben kann, zeigen die jüngsten tragischen Unglücke im Mittelmeer.“
Quelle: Rotes Kreuz
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