Graz - Steirische Patienten müssen ihre Fahrt im Rettungswagen doch nicht selbst bezahlen. Das steirische Rote Kreuz und die Gebietskrankenkasse haben sich in Verhandlungen mit der Landesregierung geeinigt und ihren Tarifstreit beigelegt. Das gaben Rotes Kreuz, GKK und die Spitzen der Landesregierung am Dienstag in einer Pressekonferenz in Graz bekannt. Die Einigung gilt rückwirkend ab 1. Juli, somit muss trotz der vertragsfreien Zeit kein Patient seinen Krankentransport zahlen.
Land stellt 2,5 Millionen Euro zur Verfügung
Beide Seiten werden versuchen, bis Ende 2014 verschiedene Synergien in der Administration und bei der Einschätzung der Notwendigkeit von Transporten und bei der Terminfestsetzung von Krankentransporten zu nutzen. Das Land Steiermark stellt über ein Projekt des Regionalen Gesundheitsfonds zur Überbrückung rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Laut Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) werde über den Gesundheitsfonds das Projekt "Optimierte Krankentransporte" ins Leben gerufen, das die Krankentransporte verbessern und evaluieren soll. Es gehe darum, bei Termintransporten Synergien zu nutzen. Es soll zudem einen Vergleich zwischen anderen Bundesländern und der Situation in der Steiermark geben.
Projekt dauert bis Dezember 2014
Die Verwaltung der Transporte soll einfacher werden. Zum Beispiel elektronische Eingaben nur mehr einmal gemacht werden. Das Projekt gelte rückwirkend ab 1. Juli und dauere bis 31. Dezember 2014. "Das gibt Zeit, dass alle Maßnahmen schrittweise umgesetzt werden können. Wir gehen davon aus, dass 2015 eine neue Situation geschaffen ist", sagte Edlinger-Ploder.
Tarife vier Prozent höher
Die Chefs der beiden Streitparteien, GKK-Obmann Josef Pesserl und der neue Rotes Kreuz-Steiermark-Präsident Werner Weinhofer, zeigten sich erleichtert über die Einigung. Man werde eine höhere Treffsicherheit bei Krankentransporten erreichen, so Pesserl. Er akzeptiert um vier Prozent höhere Tarife für die Krankentransporte. "Die Einigung ist ein Paket, von dem alle Beteiligten profitieren können", so Pesserl. Weinhofer bedankte sich bei den Rotkreuz-Mitarbeitern, die in den vergangenen Tagen vieles zu leisten hatten, um Patienten bei Rettungswagentransporten zu informieren.
Laut einem GKK-Sprecher dürften bisher keine Zahlscheine an Patienten hinausgegangen sein. Als die Gespräche begannen, habe man noch am Freitag den Postversand gestoppt. Die Zahlungsaufforderungen per Erlagschein seien nun gegenstandslos. Bei der GKK rechnet man durch den nun etwas höheren Tarif von vier Prozent mit einem Mehraufwand von rund 1,5 Millionen Euro.
Quelle: derStandard
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