Samstag, 13. Juli 2013

Markenfetischisten

Ob Getränke, Lebensmittel, Elektronik, Autos oder Kleidung - es gibt kaum etwas, das es nicht hat. Die Rede ist nicht etwa von einem Preisschild oder einem Etikett sondern vom Namen der Herstellerfirma, die mal mehr, mal weniger sichtbar, auf den Produkten prangt. Manche Firmen kleistern uns und unsere Produkte förmlich mit ihrem Namen zu und benutzen uns und unser Zuhause als Werbefläche. Es gibt aber auch Logos, die über das reine Transportieren der Marke hinaus gehen und mit denen achtsamer umgegangen werden muss. Es gibt sogar Zeichen, die Leben retten.
So wie die der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung.

Die Rotkreuz-Zeichen

1864 ist das Rote Kreuz als neutrale und unparteiliche Hilfsorganisation für die Verwundeten der Schlachtfelder entstanden. Das Rotkreuz-Zeichen ist eine Reverenz an das Gründungsland Schweiz: das umgekehrte Schweizer Wappen. Seit 1876 ist auch der rote Halbmond in Verwendung. 189 nationale Hilfsgesellschaften, die der Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit verpflichtet sind, bilden heute die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Leider werden die Zeichen nicht überall frei von jeder religiösen, kulturellen oder politischen Bedeutung gesehen. Das erschwert oder behindert die Arbeit der Helfer, vor allem in Kriegsgebieten. Aus diesem Grund gibt es seit Dezember 2005 ein zusätzliches Zeichen: den roten Kristall.

Marken mit Sinn

Überall auf der Welt sind die Rotkreuz-Symbole nicht nur Zeichen für die humanitäre Organisation sondern stehen auch für den Schutz der Menschen, die ein solches Zeichen tragen. Autos mit einem der drei Logos darauf werden im Regelfall ebenso wenig beschossen wie Personen, die die Zeichen auf ihrer Kleidung tragen. Nur so können die Retter Menschen an Kriegsschauplätzen helfen ohne selbst zur Zielscheibe zu werden. Diesen Schutz gewähren die Genfer Konventionen und ihre Zusatzprotokolle. Die Rotkreuz-Zeichen sagen auf der ganzen Welt in jeder Sprache: "Nicht schießen!". In Kriegszeiten sind sie Schutzzeichen, in Friedenszeiten Kennzeichen.

Schützenswert

Mit dem Gedanken an den lebensrettenden Hintergrund der Rotkreuz-Marke im Hinterkopf ist es klar, dass die korrekte Verwendung der Zeichen sichergestellt werden muss. Meist ist es nicht böse gemeint, wenn Unternehmen oder Privatpersonen Rotkreuz-Symbole für ihre Zwecke verwenden. Tauchen Rotkreuz-Zeichen allerdings in anderen Zusammenhängen auf, verschwimmt die Schärfe der Marke und der Schutz für die Menschen verblasst. Wenn die Rotkreuz-Helfer weiterhin "Aus Liebe zum Menschen" handeln wollen, brauchen sie diesen Schutz allerdings dringend. Ohne den Schutz der Marke ist ihre humanitäre Arbeit nicht möglich.
Quelle: Rotes Kreuz

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