Wien (OTS) - Ein mutmaßlicher Betrüger narrte jahrelang das Rote Kreuz St. Pölten. Der vermeintliche Mediziner gab an, in der Chirurgie des AKH beschäftigt zu sein. Beim Roten Kreuz war er unter anderem als Vorsitzender der Abschlussprüfung für Rettungssanitäter als Arzt tätig.
Der Mann, der seit 2010 als Mediziner beim Roten Kreuz arbeitete, dürfte eine Urkunde der Uni Wien verfälscht haben und so zu Doktorwürden gekommen sein. Ermittlungen von Kriminalbeamten aus Wien wegen Verdachtes des Betruges und der Urkundenfälschung sind im Gange.
RK-Pressesprecher Andreas Zenker bestätigt die Malversationen, beeilt sich aber zu versichern, dass der Verdächtige zwar in der Prüfungskommission als "fachkompetente Person" tätig war, "aber keinen Dienst direkt am Patienten versah. Wenn, dann nur als Notfallsanitäter für die er eine Ausbildung bei uns bekommen hat."
Zenker bestätigt auch, dass der Verdächtige eine Urkunde vorgelegt hat, die den Stempel der Universität trug. Mutmaßlich eine Fälschung. Warum man die Urkunde nicht bei der ausstellenden Institution überprüfte? "Die Urkunde erschien plausibel. Man kannte ihn lange und vertraute ihm." Es wäre nicht Usus, in jedem Fall nachzufragen. In Zukunft wolle man das nun in jedem Fall machen. Denn ein Anruf bei der Ärztekammer oder beim vermeintlichen Arbeitgeber im AKH hätte vermutlich genügt, um den Schwindel auffliegen zu lassen.
Für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.
Quelle: APA-OTS
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